» Anmelden
Fünf Saarländer zählten zu den zugelassenen Gästen des feierlichen Gottesdienstes am 18. September 2021
Am 18.09. wurde der alt-katholische Priester Bernd Wallet im niederländischen Deventer feierlich zum Bischof geweiht. Die Synode hatte ihn zum Nachfolger von Joris Vercammen als Erzbischof von Utrecht gewählt, der 2020 in den Ruhestand ging. Die letzte Bischofsweihe fand vor zwanzig Jahren (2000) statt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste Wallet anderthalb Jahre auf seine Ordination warten. Zu den Mitkonsekratoren zählte unser Bischof Matthias Ring, denn ein neuer Bischof wird von drei amtierenden Bischöfen geweiht.
Eine kleine Gruppe aus unserer Pfarrgemeinde durfte an den Feierlichkeiten live dabei sein.
Auf Initiative unseres Pfarrer Thomas Mayer nahmen fünf Gemeindemitglieder an der Einführung des 49-jährigen Bernd Wallet ins geistliche Amt in der Lebuïnuskerk in Deventer, eine Autostunde von Utrecht entfernt, teil. Sie gehörten zu den acht Gästen aus dem deutschen Bistum, die in der protestantischen Kirche zugelassen waren. Denn die Corona-Beschränkungen erlaubten nur 150 Gottesdienstbesucher. Diese erlebten eine sehr katholische Feier mit prächtigen Messgewändern, viel Weihrauch, Kerzen und Sinn für Tradition und Symbolik.
Und doch verlief die Bischofsweihe in einer ungewohnten Leichtigkeit, wozu sicherlich auch die jüngste Aufhebung mancher Pandemieregel in den Niederlanden wie der Wegfall der Maskenpflicht beitrugen. „Ich fand es überraschend entspannend trotz dieses hohen wichtigen Ereignisses,“ fasst Dieter Dewes seine Eindrücke zusammen.
Den Gläubigen vor Ort und mittels Live-Übertragung im Internet wurden eindrucksvolle Bilder geboten, die für einen nicht religiösen Menschen vielleicht befremdlich erscheinen. „Die Zeremonie wirkte wie etwas aus der Zeit gefallen, denn auch der Alt-Katholizismus in Deutschland kommt nüchterner daher, aber die Atmosphäre war schlicht überwältigend“, so D. Trenz.
Dazu trug insbesondere die Hauptperson bei, denn Bernd Wallet strahlte viel Fröhlichkeit, Optimismus und unaufgeregte Frömmigkeit aus, die sich auch in seinem Weihespruch „In Christo Gaudium“ – Freude in Christus ausdrückt. Aber auch die niederländische Kirche zeigte sich als hervorragende Gastgeberin mit viel Liebe zum Detail.
So hatten etwa alle Besucher das ausgedruckte Heft zur Eucharistiefeier auf ihrem Platz liegen – immerhin 54 Seiten. Dazu gab es eine hochwertige Karte mit dem Bischofswappen, Datum und Bibelspruch zur Erinnerung. Für die zwei deutschen Pfarrer (Pfarrer Thomas Mayer und Dekan Jens Schmidt – Nordstrand) lag eine Übersetzung der Predigt auf ihrem Stuhl. Außerdem sollte jeder Gottesdienstbesucher seine Teilnahme an der Bischofsweihe per Unterschrift bezeugen.
Nach dem zweistündigen Gottesdienst gab es noch einen Empfang in der Kirche, so dass sich die Gäste aus dem europäischen und internationalen Raum kennenlernen konnten. Ute Redeker fragt sich nach den vielen tollen Eindrücken: „Wann machen wir die nächste Reise?“
D. Trenz