Unsere Kirche / Ökumene

Lutherische Kirche von Schweden

Evangelisch-Lutherische Kirche von Schweden

Mit den Unterschriften von Erzbischöfin Dr. Antje Jackelén (Schwedische Kirche) und Erzbischof Dr. Joris Vercammen (Utrechter Union) im Dom von Uppsala haben die Evangelisch-Lutherische Kirche von Schweden und die alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union am 23. November 2016 Kirchengemeinschaft miteinander vereinbart.

Die schwedische Kirche wurde begründet durch den Benediktinermönch Ansgar, der im Jahr 829 als Missionar auf schwedischem Gebiet tätig war. Zunächst stand Schweden unter der Jurisdiktion des Erzbischofs von Lund und gehörte zu jener Zeit zu Dänemark. Im Jahr 1164 wurde schließlich Uppsala Sitz eines eigenen Erzbischofs. Unter Gustav Wasa, der 1523 zum König von Schweden gekrönt wurde, schloss sich die schwedische Kirche der Reformation an, hielt aber an der apostolischen Sukzession fest. 1526 erschien das Neue Testament auf Schwedisch, 1541 die gesamte Bibel. Seit 1530 wird der Gottesdienst in der Volkssprache gefeiert. 1571 wurde eine neue Kirchenordnung in Kraft gesetzt und 1593 erließ eine Synode den abschließenden und formellen Beschluss, dass sich die Kirche von Schweden von Rom getrennt habe und ihr Bekenntnis auf die Bibel, die drei klassischen Glaubensbekenntnisse, das reformatorische Augsburger Bekenntnis von 1530 sowie die Kirchenordnung von 1571 gründe. 

Für die Kirche von Schweden spielen ökumenische Beziehungen eine große Rolle. So war Erzbischof Nathan Söderblom (1866 – 1931) ein früher Pionier der Ökumene, der u. a. 1925 die Stockholmer „Konferenz für Praktisches Christentum“ (Life and Work) einberief, die ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 1948 war. 1922 wurde die Interkommunion zwischen der Kirche von Schweden und der Kirche von England vereinbart. 1992 schloss sich die Kirche von Schweden der Porvoo-Vereinbarung verschiedener anglikanischer und evangelischer Kirchen an. Und seit 1994 steht sie in kirchlicher Gemeinschaft mit der Evangelisch-Methodistischen Kirche. Zur Kommunion sind in der schwedischen Kirche die Getauften aller Konfessionen eingeladen. 

Frauenordination & Synodalität

1958 führte die schwedische Kirche die Frauenordination ein. 1997 wurde erstmals eine Bischöfin gewählt. Im Juni 2014 wurde mit Antje Jackelén zum ersten Mal in ihrer mehr als 1.000-jährigen Geschichte eine Frau Erzbischöfin der schwedischen Kirche.

Die Kirche von Schweden ist auf allen Ebenen synodal strukturiert. Über Fragen der Lehre und des Gottesdienstes entscheidet die Generalsynode mit ihren 250 demokratisch gewählten Mitgliedern. Die Bischöfinnen und Bischöfe der Kirche nehmen von Amts wegen an der Generalsynode teil, können Diskussionen anstoßen und sich daran beteiligen, sind bei Beschlüssen aber nicht stimmberechtigt. 

Trennung von Kirche und Staat

Seit dem 13. Jahrhundert war die schwedische Kirche Staatskirche. Die Trennung von Kirche und Staat wurde das ganze 20. Jahrhundert hindurch sowohl in der Politik als auch in der Kirche diskutiert. Dies führte schließlich zu dem Beschluss, das Staatskirchenwesen mit dem 1. Januar 2000 aufzugeben. Dennoch sind weiterhin rund 70 % aller Schweden Mitglieder der Kirche von Schweden. Sie hat rund 6,5 Millionen Mitglieder, die sich in 13 Diözesen verteilen. Diese werden jeweils von einer Bischöfin oder einem Bischof geleitet. Außerdem gibt es eine Erzdiözese mit Sitz in Uppsala. 

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