Nationalsozialismus

Vortrag

Höhepunkt der Veranstaltungsreihe war der Besuch unseres Bischofs, Dr. Matthias Ring. Im Vortrag „Katholisch und deutsch“ beleuchtete er die Rolle der alt-katholischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus kritisch.

Bischof Matthias hatte zum gleichen Thema seine Dissertation geschrieben und 2006 veröffentlicht.

Gerne würde er sagen, dass sich die alt-katholische Kirche nicht schuldig gemacht habe, aber das sei leider nicht der Fall gewesen.

Die damaligen Repräsentanten der alt-katholischen Kirche hätten ein ambivalentes Verhalten im und zum „Dritten Reich“ gezeigt, denen die Gläubigen offenbar willig folgten. Verständlich sei dies nur vor dem Hintergrund, dass man damals vehement gegen den romtreuen politischen Katholizismus eingestellt war und eine Nationalkirche anstrebte.

Interview

Die Alt-Katholiken waren demzufolge beständig auf der Suche nach Bündnispartnern für ihren Kampf gegen Rom und näherten sich dadurch frühzeitig dem Nationalsozialismus an. Ihre wichtigsten Repräsentanten übersahen dabei, dass sie dadurch ihr ehernes Gesetz, unpolitisch zu sein und sich nicht in das öffentliche Leben einzumischen, verrieten. Ring berichtete von inner- wie außerkirchlichen Ereignissen und sparte auch nicht an deutlichen Einordnungen wie „aus heutiger Sicht peinlich“ und „beschämend“.

Vor allem aber, resümierte Matthias Ring, litten die Repräsentanten an einer deutlichen Überschätzung der Bedeutung der alt-katholischen Kirche.