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Als christliche Gemeinde begreifen wir uns als geistliche Weggemeinschaft, der man sich auf der eigenen spirituellen Suche anschließen kann. Aus diesem Grund finden außerhalb der regulären Gottesdienste auch andere Veranstaltungen und Formate ihren Platz. Tage der Stille, Oasentage wie meditatives Tanzen gehören in unserer Gemeinde zum wiederkehrenden geistlichen Programm. Hier erhalten Sie einen Einblick.
Immer wieder werden bei uns diverse Seminare und Kurse angeboten. Aktuelle Ausschreibungen finden sie unter „Aktuelles und Gemeindekalender“. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
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Sich für eine Pilgerwanderung entscheiden? Es gibt unterschiedliche Gründe. Für die Eine ist es der Einstieg in die Zeit nach der Erwerbsarbeit, für den Anderen die Verbindung von sportlichen und spirituellen Aspekten oder es ist einfach der Wunsch, eine besondere Erfahrung in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu machen. Zwölf Frauen und Männer aus dem Kreis unserer Gemeinde haben sich aufgemacht, um vom 22. bis 27. August von Buchenberg nach Bregenz zu pilgern.
Zuvor hatte eine Testwanderung mit Originalgepäck einen ersten Eindruck der zu erwartenden Anstrengungen vermittelt. Gestärkt in der Überzeugung, den Strapazen einer Mehrtageswanderung gewachsen zu sein, freuten wir uns auf den Beginn.
Vier Tagesetappen zwischen 13 und 18 Kilometern warten auf uns. Geführt und geleitet von der erfahrenen Wanderführerin Pfarrerin Alexandra Caspari und ihrer Co-Leiterin Gaby Mayer wandern wir über sanfte Hügel, durch wunderschöne Wälder und offenes Gelände. Es ist ein spirituelles Gehen, es sind Begegnungen mit Anderen, mit der Natur und mit sich selbst, aber auch ein Loslassen, Entschleunigen und Schweigen. Nach der ersten, längsten und etwas herausfordernden Etappe übernachten wir in einem urigen Gasthof in Weitnau.
Immer wieder lassen wir in den nächsten Tagen die mit dem Symbol der Muschel ausgewiesenen Pfade des Jakobswegs „links liegen“ und wählen der Hitze dieses Spätsommers entsprechendere Wege. Die Prognosen im Blick – für Sonntagvormittag ist Regen angesagt – zieht unsere Pfarrerin den Gottesdienst auf Samstag vor. Was für eine gute Entscheidung! Während einer Wanderpause erleben wir auf einem Bergrücken bei Grünenbach eine bewegende Eucharistiefeier (Kelch und Schale aus Olivenholz hatten den Weg im Rucksack zurück gelegt) und zusätzlich ein intensives Bibliodrama an einem außergewöhnlichen Ort.
Weil wir am Tagesziel keine Unterkunft bekommen hatten, ist geplant, mit einem im Vorfeld bestellten Taxi wieder zum Ausgangspunkt der Tageswanderung zurückzufahren. Leider lässt uns der Fahrer im Stich und wir stranden auf einer staubigen Straße in Ebratshofen. Was nun? Als Retter in der Not erweist sich ein Landwirt. Als der gerade aus dem Stall kommt spricht Stephan ihn an und schildert ihm unsere Lage. Ohne zu zögern holt er sein Auto aus der Garage, fährt dreimal ca. 15 km hin und her und bringt uns alle zurück nach Weitnau. Pilgern macht Freu(n)de.
Die Herbergen boten eine breite Palette: vom komfortablen Tagungshotel über ein uraltes Bauern-Gasthaus mit patenter Wirtin und einer Pilgerherberge bis zum Kloster Mehrerau, in dem uns Prior und Gastpater Henrik freundlich aufnahm und uns nachsichtig mit einigen Aspekten des Klosterlebens vertraut machte. An diesem Tag hatten wir den Pfänder erklommen, unser letztes Wanderziel. Mit Blick auf den Bodensee und Stolz auf das Erreichte schwebten wir in der Gondel hinunter nach Bregenz.
Siggi Winter
*“Herre, visa mig vägen“ ist der Titel eines schwedischen Taizé-Liedes für Pilger, das wir während unserer Wanderung immer wieder gesungen haben. Der deutsche Titel lautet: „Herr, zeig mir den Weg“.
Weniger ist mehr – dieser Ausspruch ist mittlerweile zu einem geflügelten Wort geworden. Sich auf Wesentliches zu konzentrieren und sich daran zu erfreuen, schenkt oft größere Freude als Überfluss. Weniger ist mehr – so lautet im Grunde auch das Motto der japanischen Blumensteckkunst Ikebana. Das Wort bedeutet übersetzt „lebende Blume“ und bezeichnet die traditionelle Kunst des Blumenarrangierens.
Dabei unterscheidet sich Ikebana von der üblichen Floristik in westlichen Ländern, bei der ja gerne üppige Sträuße gebunden werden. Ikebana-Meister verwenden nur wenige, ausgewählte Pflanzen – die Harmonie des Aufbaus steht im Mittelpunkt.Eine kleine Gruppe gönnte sich Mitte April ein Wochenende in der Zisterzienserinnenabtei Oberschönefeld, um gemeinsam mit unserer Pfarrerin ein meditatives Wochenende unter der Leitung der Ikebana-Künstlerin Sr. Emmanuela zu verleben. Die Tage waren sehr intensiv. Nach einer kurzen Einführung und ersten Übungen ging es raus in die wunderbare Natur der Stauden, die ausreichend Material für die ersten Gestecke zu bieten hatte.Das Ikebana-Arrangement soll nämlich die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen, aber auch gleichzeitig die kosmische Ordnung darstellen. Durch die Anordnung zeigt die gestaltende Person sowohl ihr Verhältnis zur Natur als auch ihre jeweiligen Gefühle während des Verarbeitens. Darum war der gemeinsame Besichtigungsgang zu unseren einzelnen Gestecken, die über den gesamten Kreuzgang verteilt waren, sehr interessant. Wer ein Ikebana zusammenstellt, kreiert einen eigenen, kleinen Kosmos und schenkt dem Betrachter tiefgründige Einblicke in seine Gedanken.Während im Westen Anzahl und Farbe der Blüten Aufmerksamkeit finden, betonen die Japaner die linearen Aspekte der Anordnung. Es werden außer den Blüten auch Vase, Stängel, Blätter und Zweige beachtet. Die meisten Gestecke richten sich nach den drei Gestaltungsebenen: dem Himmel, der Menschheit und der Erde. Darum sind die Länge der ausgewählte Materialien und deren Linienführung wichtig, welche durch Zurückschneiden oder Biegen besser zum Ausdruck kommt. Oft zückte Sr. Emmanuela ihre Schere und setzte durch Reduzieren einzelne Komponenten unserer Werke noch mehr in Szene.Weil es beim Ikebana nicht nur um die Kunst des Blumenarrangierens geht, sondern auch um Meditation und Selbstfindung, war der Kurs eingebettet in ein reiches spirituelles Programm, das Pfarrerin Alexandra Caspari bot. Kontemplation, Tanzen, Singen und Gottesdienst unterstrichen und bereicherten die „Arbeit“ mit der Natur. Selbst beim meditativen Tanz blieben wir ganz in der Pflanzenwelt: Ulmen- und Löwenzahntanz begleiteten uns durch die Tage.
Dr. Sabine Eisenreich
Weitere Berichte über vergangene Veranstaltungen sind in unserem ARCHIV zu finden.
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