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Inhalt
… hier erscheinen regelmäßige geistliche Impulse zu den Sonn- und Feiertagen…wir wissen uns dabei der katholischen Tradition verpflichtet und suchen gleichzeitig nach einer modernen Sprache, die Geheimnisse unseres Glaubens zu aktualisieren. Wir halten fest an dem alten katholischen Glauben, wie er in der Heiligen Schrift, in den ökumenischen Glaubensbekenntnissen und in den allgemein anerkannten dogmatischen Entscheidungen der ökumenischen Konzilien der ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends ausgesprochen ist. Wir bekennen uns zu der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche. Die Kirche hat ihren Grund in Jesus Christus und seinem Werk der Versöhnung. Wir streben die konziliare Gemeinschaft der historisch gewordenen Kirchen in ihrer Vielfalt an.
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.ERSCHEINUNG des HERRN
ein Stern
keine Sternschnuppe
ein Zeichen des Himmels
ein Zeichen, das zum Leben führt
immer wieder will ich den Himmel absuchen
immer wieder will ich darauf vertrauen, dass auch ich diesen Stern immer wieder entdecken kann
überall dort,
wo ich mit ganz tiefer Freude erfüllt bin, so wie die Weisen, dort ist auch mir dieser Stern aufgegangen:
Im Augenblick des unbeschreiblichen Glücks,
der neuen Hoffnung,
der tiefen Ahnung,
der unbeschreiblichen Freude,
als mir neu aufging:
keine Nacht bleibt mehr dunkel, der Stern scheint, dir und mir…immer wieder, weil Gottes Wort Fleisch wurde, weil das wahre Licht auf diese Erde kam, weil ich das Licht dieses Sterns aufnehmen darf und selber Licht für andere werden kann…
Und das Wort wurde Licht, und leuchtet…
Andreas Gryphius
Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht,
die etwa möchten kommen;
der Augenblick ist mein,
und den nehm ich in Acht.
So ist der mein,
der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Jemand muss zuhause sein,Herr,wenn du kommst.Jemand muss dich erwarten,unten am Flussvor der Stadt.
Jemand muss nach dir Ausschauhalten,Tag und Nacht.
Wer weiß denn, wann du kommst?
Jemand muss wachen,unten an der Brücke,um deine Ankunft zu melden,Herr,du kommst ja doch in der Nacht,wie ein Dieb.
Wachen ist unser Dienst.Wachen.Auch für die Welt.Sie ist oft so leichtsinnig,läuft draußen herumund nachts ist sie auch nichtzuhause.Denkt sie daran,dass du kommst?Dass du ihr Herr bistuns sicher kommst?
Jemand muss es glauben,zuhause sein um Mitternacht,um dir das Tor zu öffnenund dich einzulassen,wo du immer kommst.
Herr,und jemand muss dich aushalten,dich ertragen,ohne davonzulaufen.Deine Abwesenheit aushalten,ohne an deinem Kommenzu zweifeln.Dein Schweigen aushaltenund singen.Dein Leiden, deinen Tod mitaushaltenund daraus leben.Das muss immer jemand tunmit allen andernund für sie.
Und jemand muss singen,Herr,wenn du kommst!Das ist unser Dienst:Dich kommen sehen und singen.Weil du Gott bist.Weil du die großen Werke tust,die keiner wirkt als du.Und weil du herrlich bistund wunderbar,wie keiner.
Komm, Herr!
Amen.
Silja Walter
Solche Menschen braucht die Welt,
die einfach die Herzensgüte in Person sind,
denen sie ins Gesicht geschrieben steht,
denen sie von der Hand geht,
die sie unter die Leute bringen, einfach so.
Solche Menschen braucht die Kirche,
die nicht lange diskutieren,
fromm daherreden,
sondern sehen und handeln,
wo die Not am größten
und die Hilfe am notwendigsten ist,
einfach so.
Solche Menschen brauchen wir alle,
die uns so begegnen,
dass wir in ihrer Näher
freier atmen, manche Last loswerden
und uns unbeschwerter am Leben freuen können.
Solche Menschen können wir selbst werden,
jeden tag neu, heute und morgen.
(Paul Weismantel)
… wen wählt denn Jesus da aus, das darf doch nicht wahr sein … einen zöllner, einen, der mit den römern gemeinsame sache macht … der die leute über ´das ohr haut … gerade den willst du dabei haben … ???
„ich bin gekommen die schwachen, sündigen, irrenden zu suchen, diese brauchen meine nähe“
warum diese? weil ich sie in ihrer schwachheit stärken kann, weil sie sich mir öffnen, weil sie durch meine nähe und güte plötzlich spüren, dass auch sie wertvoll und geschätzt sind, mit ihren fehlern und schwächen
berufen zu werden setzt diese offenheit voraus, SEINEM Ruf zu folgen ist GNADE, Geschenk in FÜLLE
Ein Sommergebet
Gott möge dich an jedem Sommertag begleiten.
Wenn du mit beiden Beinen auf der warmen Erde stehst, und du spürst: du bist getragen und verwurzelt mit Gott – dem „Grund“ des Lebens.
Wenn du in das Feuer der Sonne schaust, und du fühlst: die Wärme und das Licht schenken dir neue Kraft und Energie von Gott – unserem „Licht“
Wenn du das kühle Wasser genießt, und du erlebst: es erfrischt dich und verströmt Lebendigkeit durch Gott – unserer „Quelle“
Wenn du dich vom Sommerwind berühren lässt, und du spürst: die sanfte Brise erfüllt dich mit Leichtigkeit und der Duft des Sommers lässt dich aufatmen durch Gott – unserem „Atem“
Du bist gesegnet – ein Segen bist du!
(Heidi Liegel, Sommer 2021)
Brot ist nicht zum Anschauen da sondern zum Essen
Brot gehört nicht in silberne Gefäße sondern auf den Küchentisch gehört nicht in einen verschließbaren Tresor sondern zu den Menschen
und wenn das Brot zu den Menschen gehört dann nutzt es nichts das Brot würdig zu behandeln wenn ich gleichzeitig die Menschen entwürdige
(Andrea Schwarz in „Mit Leidenschaft und Gelassenheit“, 1994, Herder Breisgau, S. 71)
… umso mehr gehört jenes Brot, von dem wir sagen Leib Christi, Brot des Lebens in das Leben der Menschen …
in die Freude und Dankbarkeit wie auch in die Traurigkeiten, Armseligkeiten und Brüche unseres Lebens und Glaubens
Gedanken über das Geheimnis: Heiliger Geist
Jede und jeder, der einmal verliebt war, weiß es: die Nähe eines Menschen vermag Ungeahntes hervorzubringen. Sie setzt das Beste in einem frei, verändert den Blick auf das Leben.
Eine ähnliche Erfahrung ist wohl die mit Gott.
Wer seine faszinierende Nähe gespürt hat, wer seine Weite und Tiefe erahnt hat, wer erlebt hat, wie sehr die „Perspektive“ Gottes den eigenen Zugang und das eigene Handeln aufsprengen kann, der kann und will nicht mehr von der Nähe Gottes lassen.
Diese belebende und inspirierende Nähe Gottes und seines Auferweckten bezeichnet die Bibel mit dem Bildwort vom „Heiligen Geist“.
Stefan Schlager. In: Praxisbox „Aufdanken. Gott in der Zeit des Menschen“. Katholische Kirche Oberösterreich.Von Marianne Springer veröffentlicht am 12.05.2009
Neun Tage in der Vorbereitung auf das Pfingstfest…
ich habe so viele Bitten und Anliegen … ich verliere den Überblick…
„Alle eure Sorgen bringt vor Gott, sie finden ein Gegenüber“, so sagt es der Petrusbrief…
Kann mich diese Einladung etwas entlasten? Ich habe meine kleinen und großen Sorgen, ich kann sie Gottes Geist überlassen…
…. dort sind sie gut aufgehoben und meine Seele ist etwas erleichtert.
Ich darf neu tief Luft holen, kann den Lebensatem, Gottes Geist wieder neu in mir spüren: Ich lebe und du lebst in mir… ich darf in deiner Nähe ausruhen ….
Amen, Halleluja…
„Als er sich von seinen Freunden verabschiedete hängte er ihnen keine Orden an die Brust stufte er sie keine Gehaltsgruppe höher beförderte er sie nicht auf den oberen Posten verlieh er ihnen keinen Titel als er sich von seinen Freunden verabschiedete gab er ihnen seinen langen Atem.“*
* Wilhelm Bruners, Wilhelm, Senfkorn Mensch, 1986, S.32
Ich wünsche uns diesen langen Atem, diese Ausdauer.
Ich wünsche uns diesen langen Atem, wenn wir auf der Suche sind nach Orten, an denen sich der Himmel auftut.
Ich wünsche uns diesen langen Atem, wenn wir angesichts des Leids nach Luft ringen.
Ich wünsche uns einen langen Atem, wenn wir von unserem Glauben erzählen und Feuer und Flamme sind für die Botschaft Christi.
Ich wünsche uns diesen langen Atem, dass wir Erde und Himmel verstehen als Orte von gestern. Denn Morgen sind wir eins in dir. Amen
An diesem 4. Ostersonntag wird es sehr persönlich: „Liebst du mich, Petrus?“ So fragt der Auferstandene im Johannesevangelium. Liebst du mich? Wenn wir in den griechischen Text schauen, finden wir dort das Verb „agapeo“. Es bedeutet: Bin ich für dich so zentral und wichtig, dass du dich für mich entscheiden kannst? Und Petrus antwortet mit „philio“, ich mag dich sehr. Das sind zwei verschiedene Dimensionen von „Liebe“. Die Liebe, von der Christus spricht und auf die er Petrus anspricht, ist eine tiefe, grundsätzliche Liebe, die auch in schwierigen Momenten trägt und Bestand hat. Genau diese Liebe hatte Petrus doch am Abend nach dem Letzten Abendmahl dreimal in Frage gestellt, in dem er Jesus verleugnet. „Ich kenne ihn nicht!“ Da ist er jetzt lieber etwas vorsichtiger mit seinen Versprechen, hatte er doch vollmundig verkündet: “ Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich nie verraten!“.
Und wie geht Jesus nun darauf ein? Er fragt ihn ein 2. Mal nach seiner umfassenden Liebe. Doch Petrus bleibt bescheiden und bekundet ihm seine Zuneigung.
Und schließlich, beim 3. Mal lässt sich Jesus nun darauf ein. Diesmal fragt er nach seiner Zuneigung, philio, und jetzt kann Petrus ihm antworten, du weißt doch, wie schwach ich bin, zu welcher Liebe ich im Stande bin, mich einzulassen. Wenn diese Liebe genügt, dann will ich sie dir und der Gemeinde zeigen, schenken, für die du mich brauchst, als Hirte.
Wie tröstlich, es darf auch Zeiten im spirituellen Leben geben, in denen ich schwach sein darf, in denen mir meine großen Versprechen und Glaubensbekenntnisse nicht so einfach über die Lippen kommen. Und auch dann darf ich darauf vertrauen, dass Christus nichts von seiner Liebe zurück nimmt. Denn er liebt mich immer grundsätzlich, ganz und gar, seine Liebe stärkt. Das darf ich in jeder Eucharistiefeier wieder neu erfahren, spüren, feiern.
Dann sahen wir ihn nicht mehr…
Gott ist und bleibt ein Geheimnis, über das wir nicht verfügen können. Doch seit Ostern ist unsere Gottsuche nicht mehr hoffnungslos.
Ein kleines Stück Brot, ein kleiner Schluck Wein, eine helfende Tat, ein gütiges Herz, ein liebender Blick, ein geteiltes Leid kann seit jenem Emmausabend zum Ort werden, an dem plötzlich und unerwartet Gottes Nähe einbricht und mein Herz zu brennen beginnt, wie damals in Emmaus.
Gott ist.
Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Gott ist da.
Der Tod mag auf Erden seine hässliche Fratze zeigen, aber nicht in Gottes Gegenwart.
Gott ist genau da, wo Du jetzt bist.
An dieser Kreuzung,
auf dieser Bank,
unter diesem Baum,
an diesem Brunnen,
in diesem Laden,
auf diesem Berg,
an diesem Fluss,
in dieser Kapelle,
auf dieser Waldlichtung …
… auf halber Strecke zwischen gestern und morgen ist Gott.
Jetzt.
In Deinem Atem,
unter Deiner Haut,
in Deinen Fingerspitzen,
in Deinen Schritten und
in Deinen Worten ist Gott.
Gott hat Dein Gesicht.
Gott ist da…sogar im Tod
Dafür bürgen die Jüngerinnen und Jünger…
Halte ich das alles für Geschwätz?
Wir sind eine Kirche für alle. Oder besser: für alle, die wollen. Auch Sie? Finden Sie eine Gemeinde vor Ort.