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Alt-Katholiken? Mit diesem Wort verbinden Sie jetzt vielleicht „traditionalistisch“, „Messe in Latein“ usw. Nur damit haben wir gerade nichts zu tun! Was bedeutet also „alt-katholisch“?
In einigen wenigen Stichworten möchten wir Ihnen sagen, wer wir sind und was unser Ideal von Kirche ist, das wir versuchen, mit Leben zu füllen.
Als 1870 in Rom beim 1.Vatikanischen Konzil zum Glaubenssatz erhoben wurde, dass der Papst weltweit unmittelbre Befehlsgewalt in der Kirche habe und in Fragen des Glaubens und der Moral unfehlbare Entscheidungen treffen könne, lehnten viele Katholiken diese Lehren als unbiblische Neuerungen ab. Deshalb wurden sie Alt-Katholiken genannt, aus der römisch-katholischen Kirche ausgeschlossen und mussten sich als eigenständige Kirche organisieren.
Gemeinde und Bistum sind demokratisch strukturiert. Auf Pfarrebene ist die Gemeindeversammlung das oberste Entscheidungsorgan (von ihr wird u.a. der Pfarrer gewählt). Auf Bistumsebene ist dies die Synode, die zu 2/3 aus Laienabgeordneten der Gemeinden besteht; sie hat das Bischofswahlrecht.
Biblische Aussagen und zeitgemäße Vorstellungen verbinden sich. So ist für die Priester seit 1878 die Ehelosigkeit als ein biblisch nicht begründbares Gesetz beseitigt worden. Im Jahre 1996 wurden in Konstanz die ersten Frauen zu Priesterinnen geweiht. Geschiedene und Wiederverheiratete werden weder diskriminiert noch von den Sakramenten ausgeschlossen.
Wir bekennen uns zu unserer menschlichen Fehlbarkeit und versuchen, aus dem Wissen zu leben, dass jeder Einzelne sowie die ganze Kirche immer reformbedürftig und auf Vergebung angewiesen ist.
Wir sind offen für die Gemeinschaft aller Christen – auch am Tisch des Herrn. Mit der anglikanischen Kirchengemeinschaft stehen wir seit 1931 in voller Gemeinschaft. Mit der Evangelischen Kirche in Deutschland haben wir eine Vereinbarung zur gegenseitigen Einladung zum Abendmahl getroffen.
Die Kasseler Gemeinde besteht aus ca. 120 Gemeindegliedern, die zum Teil weit verstreut im nordhessischen Raum leben. Unsere Kleinheit hat sicherlich große Nachteile, sie bietet aber auch die Chance, dass jeder und jede an der Gemeinde mitbauen kann.
Wir sind eine Kirche für alle. Oder besser: für alle, die wollen. Auch Sie? Finden Sie eine Gemeinde vor Ort.