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Sie sind neu hier? „Alt-katholisch in 5 Minuten“ – unser Glaube
Genesis 1, 1 – 19
Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sich sehen lässt. Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will ich dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast. So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba und Abraham blieb daselbst.
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Um diese grausame Erzählung von der Opferung des Isaak möchte man sich gerne drücken. Was soll das für ein Gott sein, der ein Menschenopfer verlangt? Mit einem Gott, der von einem Vater verlangt den eignen Sohn zu opfern, will man nichts zu tun haben. So eine Erzählung weckt Widerstand und Abscheu.
Die Bibel ist wie Schwarzbrot. Man muss die Botschaft lange kauen, damit sie verdaulich ist und keine Bauchschmerzen verursacht. Der Umgang mit der biblischen Botschaft ist ein lebenslanger Prozess; immer wieder muss ich geduldig hinhören und mich betreffen lassen. Und das gilt ganz besonders für Geschichten wie diese. Und wenn ich mich einlassen kann, dann wird diese Botschaft zur Nahrung, die mir Kraft gibt für dieses Leben und für alles, was zu diesem Leben gehört. bis hin zum Tod.
Ich lade Sie also ein miteinander hinzuhören, was da erzählt wird: Es fällt auf, dass die Art wie hier erzählt wird eigentümlich ist. Ein Vater bekommt den Befehl seine Sohn zu opfern, aber über seine Gefühle, die er hat wird nichts gesagt und es ist auch nicht die Rede davon, dass er protestiert hätte. Im Gegenteil wird erzählt, dass Abraham sofort aufbricht. Es geht hier um etwas anderes als um eine persönlichen Konflikt Abrahams mit einem grausamen Gott. Deutlich wird das an einigen Punkten der Erzählung: Gott selbst bestimmt den Ort für die Opferung – es ist der Berg Morija, an dem der Tempel steht. Der Tempel ist der Ort, an dem Gott seinem Volk nahe sein will. Und auch der Widder, der dann anstelle des Isaak geopfert wir kommt durch Gott ins Spiel. D.h. also es geht nicht um ein primitives Opferverständnis, sondern Gott seinem Volk von sich aus die Möglichkeit schenkt, ihm zu begegnen. Es geht um eine restlose Beziehung, die Gott mit einem Volk eingeht. In dieser Beziehung schenkt Gott alles und Israel kann alles zurückgeben und erhält wieder alles neu – der große Segen am Ende der Erzählung zeigt das.
Es geht also um eine Liebesbeziehung bei der nichts ausgespart wird. Das ganze Leben ist hier im Spiel und muss im Spiel sein, damit klar wird, worum es geht.
Die Frage nach Gott und wo Gott im Leben ist, die stellt sich immer ganz wesentlich in den grausamen Situationen des Lebens, dort wo wir mit Schmerz und Leid und Unrecht und mit dem Tod konfrontiert sind; dort Trauer und Angst und Wut die bestimmenden Gefühle sind. Und genau hier holt uns diese Erzählung ab. Sie will helfen solche Erfahrungen auf Gott hin zu öffnen. So fremd kann Gott werden, dass alles, was bisher galt, wie durchgestrichen ist. In dieser Geschichte ist Abraham in einer Golgotasituation. Diese Erzählung wird im Christentum mit dem Tod Jesu am Kreuz verglichen; sie ist deshalb auch eine der möglichen Lesungen in der Osternacht.
Es geht bei der Beziehung zu Gott immer um alles und es muss um alles gehen, damit deutlich und spürbar wird wie tief die Liebe Gottes geht. Alle – wirklich alle Erfahrungen des Lebens finden darin ihren Platz. Diese Geschichte will uns helfen eben auch die Erfahrungen, in denen uns Gott ganz fremd bleibt und wo wir ihn eigentlich ablehnen wollen in unsere Gottesbeziehung hineinnehmen zu können. Diese Geschichte ist deshalb so hart und so anstößig, weil das Leben so ist.
Biblische Erzählungen reden von Gott aus der Teilnehmerperspektive nicht aus der Beobachterperspektive. Darauf muss ich mich einlassen wollen, wenn ich wahrnehmen will, dass es hier um mein ganzes Leben geht, um mein ganzes Leben mit Gott, der will, dass ich leben darf.
Diese Erzählung von der Opferung des Isaak macht deutlich, dass wir mit allem, was zu uns gehört vor Gott stehen und vor ihm nichts zurückzuhalten oder festzuhalten brauchen. Wir werden beschenkt, wir werden in seine Herrlichkeit und in seinen Segen hineingenommen, wo wir uns ihm hinhalten.
Ihr / Euer
Thomas Walter
unser Onlineangebot: Montags, 20:30 – 21h
Fastenimpuls mit Priester Jozef Köllner
Die Predigten von Jozef Köllner finden Sie hier
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Unsere Karlsruher Gemeinde besteht bereits seit 1873 und bietet derzeit über 500 Katholikinnen und Katholiken aus Stadt und Umland eine religiöse Heimat.
Wir sind eine lebendige und offene Gemeinde und freuen uns über jede und jeden, der zu uns findet. Alle sind eingeladen – egal welcher Konfession oder Religion sie angehören. Der persönliche Kontakt spielt bei uns eine große Rolle, ob nun beim Gottesdienst und dem anschließenden Zusammensein beim Kirchenkaffee oder bei anderen Veranstaltungen.
Neben den Gottesdiensten gibt es regelmäßige Gruppen und Kreise und besondere Aktivitäten für Jung und Alt im Kirchenjahr.
Wir laden Sie ein, sich über unsere Gemeinde zu informieren. Und wer weiß, vielleicht dürfen wir Sie ja demnächst auch persönlich bei einem unserer Gottesdienste begrüßen?
Röntgenstr. 1/Ökumeneplatz, 76133 Karlsruhe
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Wir, die Alt-Katholische Gemeinde Karlsruhe, freuen uns über Ihren Besuch!
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Weiterhin gibt es aufgrund der Coronabedrohung erhebliche Einschränkungen und Auflagen für unser Gemeindeleben und auch unsere Gottesdienste.
Sonntagsgottesdienst 10:00h
Donnerstagsgottesdienst 19:00h
immer Montags, 20:30 – 21h, online-Fastenimpuls mit Jozef Köllner
Sonntag, 28.02.21 – 15:30 – 17:00h, Virtueller Kirchenkaffee, Anmeldung/Zugangsdaten: Markus Dreixler
Freitag, 05.03.2021, 17h, Gottesdienst zum Weltgebetstag, Markuskirche, Weinbrennerstraße
Samstag, 06.03.21 – 9h, Arbeitstag rund um Kirche und Gemeindehaus
Sonntag, 07.03.21, Gemeindeversammlung
Samstag, 13.03.21 – 16h, Ökumenischer Stärkungsgottesdienst in der Christuskirche
Dienstag, 16.03.21-19h Sitzung des Kirchenvorstandes
Karfreitag, 02.04.2021, Kreuzweg in Burrweiler
Sonntag, 18.04.21, Erstkommunion
Dienstag, 20.04.21, Sitzung des Kirchenvorstandes
Dienstag, den 18.05.21, Sitzung des Kirchenvorstandes
Freitag, 21.05.21, Taizé Sommerandacht
25.-31.5.21, Wege ins Leben – eine Pilgerfahrt nach Assisi (in den Pfingstferien)
Sonntag, 13.06.21, Dekanatstag in Landau (Zeltplatz Waldhambach)
Samstag, 19.06.21, Arbeitstag rund um Kirche und Gemeindehaus
09.-11.07.2021, Ministranten-Wochenende Lindelbrunn
Sonntag, 18.07.21, Diakonweihe, Christoph Lichdi und Gemeindefest
Samstag, 11.09.21, ACK-Christusfest am Fridrichsplatz
Samstag, 18.09.21, Arbeitstag rund um Kirche und Gemeindehaus
Sonntag, 26.09.21, Gottesdienst und Grillen im Modenbachtal
Sonntag, 17.10.21, Gemeindeversammlung
Sonntag, 24.10.21, Gemeindewanderung
Samstag, 13.11.21, Arbeitstag rund um Kirche und Gemeindehaus
Freitag, 19.11.2021, Nacht der Lichter
Überregionales Angebot:
Dienstags, 19h
Vortragsreihe des altkatholischen Seminars Bonn in der Fastenzeit
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