Alt-Katholische Gemeinde Augsburg

Berichte zum Projekt Kirchenbau

Projekt Kirchenbau in Berichten

13.06.2022

Eine Chronik in Berichten

Es war kein einfacher Weg bis zur eigenen Kirche samt Gemeindezentrum. Viele Klippen mussten in den letzten 15 Jahren umschifft werden und Vieles musste von uns in tausenden von ehrenamtlichen Arbeitsstunden geleistet werden. Doch wir konnten unseren Traum verwirklichen und träumen noch weiter.
In den folgenden Berichten spiegeln sich die unterschiedlichen Wegabschnitte wider, die wir für den Traum eines eigenen Zuhauses gegangen sind.

Viel Freude beim Stöbern.

 

Berührt werden – Glockenweihe in der Apostelin-Junia-Kirche in Augsburg









Zuerst war das Schwingen der Glocke im Glockenstuhl zu hören. Die Spannung der mehr als vierhundert Menschen auf dem Kirchplatz war zum Greifen nahe. Man sah’s  auch in den Gesichtern! Und dann: der erste Klang der kleinsten Glocke, immer stärker, immer intensiver!
Für alle, die nicht wissen, um was es eigentlich geht:
In Augsburg hat sich in der Apostelin-Junia-Kirche etwas ganz Besonderes ereignet! Die Kirche, die bislang ohne Turm war, hat einen „Campanile“ bekommen. Das ist ein Glockenturm, der separat neben einer Kirche steht. So was gibt es eigentlich sonst nur in Italien. Wer mal in Venedig war, weiß, wovon die Rede ist. Am 15. Juli  2018 war es dann soweit. Die Glocken werden von Bischof Dr. Matthias Ring geweiht.
Mich berührt das Schwingen der Glocke so stark, dass ich fast das Atmen vergesse: Das erste Mal, dass man hier auf diesem Platz den nahen Klang einer Glocke hört –  vom 18 m hohen Turm. Einige fangen an zu klatschen! Andere haben nasse Augen. Neben mir steht eine Frau, die weint…
Bevor der erste Ton der kleinsten Glocke mit dem Namen Liebe zu hören ist, hat jemand auf dem Kirchenvorplatz Gedanken über Liebe vorgelesen. Beim letzten Wort unseres Bischofs, der jede einzelne Glocke segnet, beginnt sie zu läuten; sie ruft hell, zart und doch eindringlich und zieht alle Umstehenden in ihren Bann! Ich habe nicht geglaubt, dass mich dieses Ereignis so mitnehmen würde! Auf der zweiten Glocke steht Frieden. Eine Jugendliche liest Gedanken zum Frieden, der Bischof  spricht das Gebet. Endlich darf sie klingen, die zweite Glocke, die zum Frieden aufruft, die jeden berührt! Ich glaube, diese Glocke ist weit zu hören. Vielleicht hat sie bald Wiedererkennungswert als Friedensglocke!
Die Worte zur dritten Glocke fordern ebenfalls auf, fordern auf zu Mitgefühl. Ohne Mitgefühl überlebt keine Gemeinschaft. Jede Gruppe, die Familie, die Gemeinde, die soziale oder politische Gruppe ist auf Mitgefühl der einzelnen Mitglieder angewiesen. Ich merke, dass ich es kaum erwarten kann, den Klang der dritten Glocke zu hören. Und wieder ist zuerst das Schwingen des Glockenstuhls wahrzunehmen. Dann der neue Klang, ganz anders als die beiden ersten Glocken. Ein dunkler, voller Klang erfasst und durchdringt mich. Ich glaube, dass jedem auf dem Kirchplatz Mitgefühl auf eine neue, andere Art vermittelt wird: durch den Klang einer Glocke!
Ich bin gespannt, ob die vierte Glocke noch eine Steigerung bringen kann. Dann fängt sie an zu läuten, erst schwer und langsam; dann immer stärker, viel tiefer in ihrem Klang als die ersten drei. Dankbarkeit als Ausdruck des Erreichten: eine Kirche mit einem Kirchturm und vier Glocken, die jetzt regelmäßig die Menschen rufen werden, aber auch erinnern.
Als schließlich alle vier Glocken im Quartett läuten, kann man die Dankbarkeit der Menschen auf dem Kirchplatz wahrnehmen. Ich hätte nicht geglaubt, dass mich Glockengeläut so in seinen Bann ziehen könnte. Die gute Stimmung steht den Menschen in die Gesichter geschrieben. Viele klatschen und lachen.
Nach der Rückkehr in die Kirche erwartete uns ein neuer Höhepunkt: Das Gloria aus einer Messe von Christopher Tambling. Dabei wurde der Chor von Bläsern und Röhrenglocken begleitet. Eine außergewöhnliche Kombination, wie gemacht für einen Tag, wie diesen. Diese Musik berührte zutiefst, wie eben auch zuvor schon die Glocken. Die Bedeutsamkeit von Berührung wurde auch im Evangelium und in der Predigt thematisiert. Ich hatte den Eindruck, das, was sich draußen auf dem Kirchplatz abgespielt hatte, wurde im Kirchenraum gespiegelt und verinnerlicht – ein wundervoller Vormittag!
Jetzt kommt ein harter Übergang – würde unser Bischof sagen. Wie komme ich jetzt vom Sakralen, dem Spirituellen zum Irdischen, zum Leiblichen. Denn das gehört ja auch zu so einem Festtag. Es war wie bei einer fürstlichen Hochzeit – ein Fest vom Feinsten. Alles wurde aufgefahren: ein riesengroßes Salatbuffet, ein ebenso großes Kuchenbuffet, Getränke aller Art, Bratwürste… und eine Betonmischmaschine, die neben dem Kirchturm stand. Die meisten dachten, ‚eine vergessene Baumaschine‘. Im Gegenteil! Sie wurde mit Absicht dort hingekarrt, um einerseits den Neubau des Campanile zu symbolisieren (obwohl er, wie die Kirche, fast ausschließlich aus Holz besteht). Aber diese Betonmischmaschine wurde gnadenlos zweckentfremdet. Sie wurde zwar ordnungsgemäß angeworfen. Aber es war kein Beton in der Trommel, sondern die Losnummern der Hauptgewinne der Tombola. Diese wurden beim Drehen tüchtig durcheinandergewirbelt. Und wer durfte die Hauptgewinne ziehen? Ja, wer wohl: unser Bischof Matthias. Er zog einen Hauptgewinn nach dem anderen aus der „Lostrommel“. Wenn ein Gewinner sich nicht sofort meldete, steckte er die Gewinn-Nummer lachend in seine Hosentasche. Ich habe nicht gewusst, was ein Bischof neben seiner sakralen Tätigkeit noch so alles machen muss. Und ich glaube, es hat ihm sogar Spaß gemacht!
Dieser wundervolle Tag hatte ganz viele Facetten, die es durchaus noch lohnen würde detaillierter zu beschreiben: die rockige Volksmusikgruppe ScheinEilig, die historische Tanzgruppe Augustana edle Patrizia. Alle haben dazu beigetragen, die Menschen zu berühren und in Schwingung zu versetzen. Die Glocken selbst aber waren an diesem Tag die Hauptpersonen.
Jürgen Roth, Corinna Graßl-Roth

Der Kirchturm wurde samt eingebauter Glocken aufgestellt – in vier Stunden!





Glockenguss: Festgemauert in der Erden…





… da wissen wir alle, wie es weitergeht: … steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden. Frisch, Gesellen, seyd zur Hand.

Am Dienstag, dem 19. Juni, war es soweit. Die Glockengießerei Bachert hatte uns eingeladen, beim Guss von zwei Glocken zuzuschauen. So fuhren wir zu neunt nach Neunkirchen in den südlichen Odenwald und kamen gerade rechtzeitig zum ersten Guss an. Eine offene Halle, schwer konnte man sich orientieren an dem Durcheinander von Balken, Laufkränen, Paletten, Säcken, auf dem Boden seltsame Erhebungen aus Lehm – es sah nach Arbeit aus. Und gleich ging es los.
Gespenstisch sahen die silbern glänzenden Gestalten der Gießer in ihren langen Mänteln mit Gesichtsvisier aus, im Ofen züngelten die Flammen wie der Schlund zur Hölle, jetzt war die Temperatur von 1080°C erreicht, vorsichtig wurde der rotglühende Kübel mit der Glockenspeise, einer Mischung aus Kupfer und Zinn, herausgehoben und erst einmal auf einem Sandhügel abgestellt.
Der Gießmeister hatte zwar einen Gipsfuß, aber das hinderte ihn nicht an seiner Aufgabe. Energisch mit der Krücke klopfend dirigierte er seine Männer, wohin der 200 kg schwere Kübel zu bewegen war, nämlich über ein breites, mit Metall eingefaßtes hügelähnliches Lehmgebilde. Hier verbarg sich die Form für unsere zukünftige Glocke.
Die Technik ist dieselbe, wie es schon Schiller vor 200 Jahren beschrieb. Freilich hat jede Glockengießerei ihr eigenes Rezept. Die Firma Bachert fertigt bereits in der siebenten Generation Glocken im traditionellen Lehmformverfahren. Für den Klang der Glocke ist die Form ausschlaggebend, Bachertglocken haben eine besonders weiche, harmonische Klangentfaltung. Wann werden wir unsere Glocke zum ersten Mal hören? Während ich dies schreibe, ist Zeit vergangen, die große Glocke „Dankbarkeit“ ist beim Turmaufbau von Alexandra angeschlagen worden: Sie hat einen wunderschönen Klang mit einem langen Nachhall.
Kurz nun der Aufbau der verschiedenen Schichten. Im Inneren befindet sich der Kern, gemauert aus Ziegelsteinen. Eine Schablone sorgt für die millimetergenaue Form. Dann eine Trennschicht. Dann die „falsche Glocke“, eine Schicht aus Lehm und Stroh, die später entfernt wird und den Hohlraum für die Glockenspeise bildet. Die Oberfläche muß wieder durch die Schablone geformt werden. Wieder eine Trennschicht und nun der äußere Mantel aus Pferdemist und Lehm.
Wohl! Nun kann der Guss beginnen. Doch, bevor wir’s lassen rinnen,
betet einen frommen Spruch! Das tat unsere Pfarrerin dann auch.
Mucksmäuschenstill waren wir, höchste Konzentration bei den Gießern. Von der Stirne heiß rinnen muß der Schweiß… Der Kübel wurde langsam gekippt, eine hohe Flamme schoß in die Höhe zur Decke, der Strahl mit der flüssigen Bronze floß oben in den Hohlraum der „falschen Glocke“. Wie spannend war das alles! Die Urgewalt von Feuer, Metall, Hitze, Erde – Lehm, die Handarbeit von Menschen und am Ende entsteht unsere Glocke! Was mich am meisten fasziniert ist, dass wir die Glocken im Turm ja gar nicht sehen werden, wir wissen nur, dass sie da sind. Das, was uns sagt, dass es sie wirklich gibt, das ist ihr Klang, Tonschwingungen, die weit ins Land gehen und eine Botschaft hinaussenden. Wie heißt der Satz. „Das Eigentliche ist unsichtbar…“
Bis die Glocke sich verkühlet, lasst die strenge Arbeit ruh’n! Nach etwa zehn Tagen kommt der spannende Augenblick, wenn der Mantel entfernt wird und es sich zeigt, ob der Guss gelungen ist. Manch stille Gebete sind in dieser Wartezeit von uns zum Himmel gestiegen… In zwei Wochen kommt der große Augenblick, der Turm wird stehen, die vier Glocken werden da drin hängen, wir werden aus vollem Herzen Dank sagen. Und mit Schiller sagen: Freude dieser Stadt bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute!

Marianne Hollatz

Neues vom Kirchturm

Seit Januar steht im Foyer des Gemeinderaums ein Spendenbarometer. Was wir dort sehen, erfüllt uns mit großer Freude: Nach und nach füllen sich die Glasröhren an den vier Glocken, so dass wir begründete Hoffnung haben, noch dieses Jahr das Spendenziel von 60.000 € zu erreichen.
Im Frühjahr durften wir mit unserem Architekten Frank Lattke den Entwurf des Kirchturms beim Baukunstbeirat der Stadt Augsburg vorstellen. Im Sommer haben wir bei der Stadt den Bauantrag eingereicht. Wir hoffen, dass wir bis zum Ende dieses Jahres einen positiven Bescheid erhalten! 
Wir sind also sehr zuversichtlich, dass wir im ersten Halbjahr 2018 den Kirchturm erstellen können. 
Geplant ist es, am Sonntag den 15. Juli 2018 mit unserem Bischof Dr. Matthias Ring die Glockenweihe zu feiern!

Baupreis für die Apostelin-Junia-Kirche

Das Architektenbüro lattkearchitekten erhält den Fritz-Bender-Sonderpreis 2016 für das Projekt Neubau der alt-katholischen Apostelin-Junia-Kirche.Dieser Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Den Betrag teilen sich Architektenbüro und Gemeinde.

In der Begründung der Fritz-Bender-Stiftung heißt es: „Der Neubau der alt-katholischen Apostelin-Junia-Kirche … überzeugte vor allem durch die biologische Bauweise im Sinne der Vorgaben unseres Stifters, des Münchner Bauunternehmers Fritz Bender.“ Weiter heißt es: „Der Stiftungsrat der Fritz-Bender-Stiftung vergibt zur Würdigung dieses auch architektonisch beeindruckenden Baues ausnahmsweise einen Sonderpreis, da das Projekt aufgrund seiner liturgischen Bestimmung mit den anderen Bewerbungen nicht verglichen werden konnte.“

Der Stiftungsrat würdigt im Weiteren die „beeindruckende Gestalt der Kirche“ und „das hohe Engagement der Gemeinde“.

Patrozinium am 17. Mai – Orgel nach erfolgreichem Stimmbruch





„Heute werden gleich zwei Feste gefeiert“  lauteten die ersten Worte von Pfarrerin Alexandra Caspari zur Eröffnung des Gottesdienstes zum Patrozinium am  17. Mai 2015 in der alt-katholischen Gemeinde in Augsburg. Denn neben der  Eucharistiefeier zu Ehren der Namensgeberin der Apostelin-Junia-Kirche stand auch die Einweihung des neuen Subbassregisters der Orgel im Zentrum des Patroziniumssonntags.
Pünktlich um 10.00 Uhr erklangen in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche mit dem Orgelkonzert op.  4 Nr. 5 in F-Dur von Georg Friedrich Händel  die ersten Töne der um den Subbass erweiterten Orgel, die den Besuchern nicht nur ins Gehör, sondern auch „gehörig“ durch den Bauch  gehen sollten, wie es Alexandra Caspari in ihrer Predigt formulierte.
Denn genau wie bei einem Rockkonzert, so die Pfarrerin, könne man auch den Bass der neuen Orgel nicht nur hören, sondern ihn auch in seinem Körper spüren.
Dieses Gefühl, dass Musik durch Leib und Seele gehen kann, durften die Augsburger Alt-Katholiken dann auch während des gesamten Gottesdienstes intensiv erleben: Neben Friedrich Händels Orgelkonzert wurde Joseph Haydns „Benedictus“ aus der kleinen Orgelmesse in B-Dur  und W.A. Mozarts „Laudate Dominum“ virtuos an der Orgel und ausdrucksstark von zwei Solistinnen (beide Gesang) interpretiert . Begleitet wurden sie dabei von einem Streichquartett mit zwei Geigen, einem Cello und einer Bratsche. Im Anschluss an den Ohrenschmaus lud die Gemeinde zu einem kulinarischen Genuss ein, der allerdings noch nicht den Höhepunkt des Tages darstellte:
In einem feierlichen Orgelkonzert mit dem Organisten Peter Bader konnte das neue Subbassregister der Orgel in der Apostelin-Junia-Kirche die von überall herbeiströmenden Zuhörer mit einem eigens darauf abgestimmten Programm vollends begeistern. Wie bereits am Vormittag mussten wieder fleißige Helfer zusätzliche Stühle und Bänke heranschaffen, um für jeden einen Platz bereit zu stellen. Pfarrerin Caspari und die alt-katholische Gemeinde freuten sich über den großen Zulauf in ihre Kirche.

Susanne Täufer

Der Bau der Apostelin-Junia-Kirche

Am 8. Juli 2012 wurde die neugebaute Apostelin-Junia-Kirche durch unseren Bischof Dr. Matthias Ring geweiht.

Diesem großen Tag in unserer Gemeinde ging eine intensive Plaungs- und Bauzeit voraus. Hier können Sie sich einen kleinen Einblick über diese Zeit verschaffen.

Falls Sie noch mehr sehen bzw. lesen möchten, besuchen Sie unsere Bauhomepage:

Ein Sehnsuchtsraum für die Menschen – Kirchweihe am 8. Juli 2012

450 Menschen aus Nah und Fern feierten mit uns

„Jetzt käme der Weihrauch“, Bischof Dr. Matthias Ring blickt sich suchend um. Pause. Der Posaunenchor stimmt kraftvoll das Gloria an. Der alt-katholische Bischof lächelt, die Gemeinde schmunzelt. Der Gottesdienst geht vorerst ohne Weihrauch weiter. Es sind diese und ähnliche kleinen Begebenheiten am Rande der festlichen Kirchweihe der neuen Apostelin-Junia-Kirche in Augsburg, die den gelassenen, großzügigen und ganz und gar uneitlen Geist spüren lassen, der bereits jetzt Einzug in die neuen Kirchenräume gehalten hat und der das gesamte Kirchweihfest so heiter und so unbeschwert macht.
Genügend Grund zur Aufregung ist für Pfarrerin Alexandra Caspari und ihre 271 Gemeindemitglieder durchaus vorhanden. Nach drei ereignisreichen und auch sehr anstrengenden Jahren, in denen geplant, gerechnet, verworfen, diskutiert und schließlich ein Jahr lang gebaut wurde, ist aus einer Vision Realität geworden:
Die Augsburger Alt-Katholiken haben nach 118 Jahren ihre erste eigene Heimat in der Fuggerstadt: Der schlichte quaderförmige Holzbau im Sheridan-Areal umfasst ein Gemeindezentrum, drei Wohneinheiten und die Apostelin-Junia-Kirche. Ein strahlend orangefarbener Aufgang führt vom weitläufigen Kirchenvorplatz hinauf in die Kirche. 450 Gäste haben sich auf dem Platz versammelt, um mit den Augsburgern zu feiern; sie sind unter anderem aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden angereist. Neben dem eigenen Bischof  sind hohe Würdenträger der evangelisch-lutherischen, der evangelisch-methodistischen, der anglikanischen und der römisch-katholische Kirche da, außerdem der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl, und etliche Stadträte. „Es ist schön, dass so viele gekommen sind, aber auch schade, dass nicht alle in die neue Kirche passen“, sagt Bischof Dr. Matthias Ring zum Auftakt. Der Gottesdienst wird deshalb per life-stream in das neue Gemeindezentrum und ein eigens aufgebautes Festzelt übertragen.Die feierliche Schlüsselübergabe findet bei strahlendem Sonnenschein im Freien, vor der Kirche, statt. „Wir haben geplant, gerungen und miteinander viel ausgehalten“, erinnert sich Architekt Frank Lattke. Er führt seit drei Jahren einen intensiven Dialog mit den Gemeindemitgliedern – hört sich ihre Wünsche nach ökologischer Holzbauweise und Nachhaltigkeit an, besucht Gottesdienste und Gemeindebautage. Schließlich steht fest: Die neue Kirche soll im Gottesdienstbereich keine Ablenkung erfahren, nach oben jedoch frei und licht sein. Die architektonische Konsequenz aus diesen theoretischen Gedanken erfordert von Pfarrerin Caspari und ihrer Gemeinde viel Mut. Entstanden ist eine Kirche, die ihresgleichen sucht: Ein heller, beinahe quadratischer Holzraum, in dem kein Fenster den Blick nach außen lenkt. Der neun Meter hohe Raum konzentriert sich auf die Mitte und öffnet sich ausschließlich nach oben, zum Himmel. Vier Rundbögen spenden reichlich sanftes Licht. Zusätzlich zum großen Gottesdienstraum gibt es eine kleine Kapelle als  Rückzugsmöglichkeit und eine Nische, die als Tabernakel dient. Er liegt auf der Mittelachse und ist in direkter Linie mit dem schlichten Holzaltar verbunden. Architekt Lattke formuliert es so: „Die Gemeinde steht mit den Füßen auf dem Boden und blickt mit dem Herzen himmelwärts.“Die Reaktionen der Menschen, die den Gottesraum betreten, zeigen, dass die Idee der Augsburger Alt-Katholiken aufgeht. Ob Vorstandvorsitzender der Augsburger Stadtsparkasse oder Zufalls-Besucherin der Nachbargemeinde, ob kritische Dreizehnjährige oder Oberbürgermeister von Augsburg, sie alle wenden den Blick nach oben, atmen kurz ein, staunen und – sind begeistert.  „Wenn man hier hineinkommt, ist man dem Himmel ein Stück näher“, so die ganz typische Reaktion einer Besucherin.Der feierliche Gottesdienst zur Kirchweihe bringt einen weiteren Vorteil der Apostelin-Junia-Kirche zur Geltung. Die Akustik ist ausgesprochen gut und unterstützt die singesfreudige und stimmgewaltige Gemeinde bei ihren Kirchenliedern. Aber sie trägt auch die Stille der Gebete und bewahrt die Energie im Raum.  Und nachdem Bischof Matthias Ring dann doch noch den Weihrauch von zwei ein wenig zerstreuten Ministrantinnen bekommen hat, kann er in seiner Predigt von der Sehnsucht vieler Menschen nach einer Gotteserfahrung sprechen und sagt: „Die Apostelin-Junia-Kirche hat die Chance, ein Sehnsuchtsraum für die Menschen zu werden.“Zunächst einmal wird aber in zwei Festzelten und auf dem Kirchenhof bis in die  frühen Abendstunden hinein gefeiert.  Am Ende eines langen Tages sagt Pfarrerin Alexandra Caspari zufrieden: „Ich fühle mich überwältigt und müde, aber in erster Linie natürlich total freudig, dass so viele Menschen gekommen sind, um mit uns zu feiern.“

Danke:

Danken wollen wir allen Helferinnen und Helfern rund um das Kirchweihfest! Unzählige Arbeitsstunden wurden geleistet, Kuchen gebacken, Salate mitgebracht. Die Musikerinnen haben geübt, ebenfalls die Ministranten. Zelte mussten auf- und abgebaut werden.
Ohne all diese Hilfe hätte das Fest nicht so reibungslos ablaufen können.
In Briefen und Mails wurde dieses Engagement von Besuchern auch nach der Kirchweihe noch einmal lobend erwähnt.
Dieses Lob möchte ich hier weiter geben – und ein herzliches Dankeschön sagen.
Pfarrerin Alexandra Caspari

Wir bauen eine Apostelin-Junia-Kirche

Kinder verkaufen nach dem Gottesdienst Gemüse und Obst zugunsten unsere philippinischen Schwesterkirche
Gemeindeversammlung 2011

In der Gemeindeversammlung am 2. Oktober 2011 wurde über die Namensgebung für unsere neue Kirche im Sheridan-Park abgestimmt.
Unter den drei Namensvorschlägen wurde Junia mit großer Mehrheit gewählt.
Schriftliche Belege für Junias Existenz finden sich unter anderem im letzten Kapitel des Paulusbriefes an die Gemeinde in Rom, in dem Paulus namentlich Andronikus und Junia in einer Grußliste erwähnt, und sie als „angesehene Apostel“ bezeichnet.
Aus dieser Textstelle geht außerdem hervor, dass Junia schon vor Paulus Christin wurde. Sie war damit Mitglied einer frühen Christengemeinde.
Allerdings wurde Junia seit dem Mittelalter als Männername interpretiert (Junias), da eine Frau als Apostelin in dieser Zeit nicht mehr vorstellbar war. Erst die neuere Forschung geht davon aus, dass Junia eindeutig eine Frau war.
Aber auch außerbiblisch finden sich Hinweise auf die Apostelin. So machte der Kirchenlehrer und Prediger Johannes Chrysostomos (344-407) folgende Bemerkung: „Ein Apostel zu sein ist etwas Großes. Aber berühmt unter den Aposteln – bedenke, welch großes Lob das ist. Wie groß muss die Weisheit dieser Frau gewesen sein, dass sie für den Titel Apostelin würdig befunden wurde“. Junia als Namenspatronin der alt-katholischen Kirche in Augsburg steht für das, was auch das „alt“ in unserem Namen sagen möchte: Die Verbundenheit mit den Wurzeln der Urkirche, indem wir aus den Quellen unseres Glaubens schöpfen. Dass wir aber eine Frau, noch dazu eine mit dem Titel Apostelin, gewählt haben, weist auf das alt-katholische Anliegen hin, den Katholizismus mit seinen Traditionen in unsere moderne Welt hinein zu tragen. Dass in unserer Kirche Frauen in allen Bereichen des kirchlichen Lebens gleichberechtigt sind, ist eine Frucht dieses Bemühens.

Wir suchen einen Namen … für unsere Kirche

Der Grundstein ist gelegt, die Rohbauarbeiten sind im vollen Gange. Bald wird der Holzbau aufgestellt, danach kann im Wohnhaus mit dem Innenausbau begonnen werden. Die Wohnungen können, wenn alles klappt, noch dieses Jahr bezogen werden. Die Kirche wird im Februar 2012 bezugsfertig sein. Höchste Zeit sich über den Namen für unsere Kirche Gedanken zu machen! Der Kirchenvorstand hat aus Ihren Vorschlägen drei ausgesucht. Eine Gemeindeversammlung am Erntedankfest wird dann über den Namen abstimmen. Damit Sie sich jetzt schon ein Bild über die Personen machen können, die hinter den vorgeschlagenen Namen stehen, stellen wir sie Ihnen nachfolgend vor:

BISCHOF RAMENTO – ein Märtyrer unserer Tage

„…ich werde nicht nachlassen in meiner Verpflichtung, Gott gegenüber und in meinem Dienst an den Menschen!“ (Bischof Ramento nach einer Morddrohung)

„Katholisch“ ist keine Konfessionsbezeichnung. Eine Kirche, die sich katholisch nennt, lebt vor Ort und zugleich in lebendiger Verbindung mit anderen Kirchen auf der ganzen Welt.

  • Alberto Ramento y Baldovino wurde am 09.August 1936 in Guimba Nueva Ecija geboren. Nach der Priesterweihe 1958 und seiner Bischofsweihe 1968 wurde er 1993 zum Neunten Obispo Maximo der unabhängigen Katholischen Kirche der Philippinen gewählt.
  • Er wurde am 06. Oktober 2006 ermordet. So steht er in einer Reihe von mehr als neunhundert ermordeten Menschenrechtsaktivisten auf den Philippinen aus verschiedenen Konfessionen und allen Kreisen der Gesellschaft.
  • Er starb als jesuanischer Märtyrer, ermordet in einem christlichen Land, weil er wie Jesus für die Armen gelebt und zu ihrer Verteidigung und für ihre Rechte die Stimme erhoben hat.

Bischof Ramento als Namensgeber für unsere neue Kirche würde folgende Aussagen treffen:

  • die klare und konsequente Haltung des Namensgebers passt gut zur Gestaltung unseres Kirchenbaus: Der Baustoff Holz verbindet Wärme mit der Klarheit moderner Architektur ;
  • die Katholizität der Alt-Katholischen Kirche würde mit diesem Namen ausgedrückt, da wir in Kirchengemeinschaft mit der Unabhängigen Katholischen Kirche der Philippinen stehen. Es gäbe die Möglichkeit für eine Gemeindepartnerschaft;
  • dieser Name steht für einen klaren diakonischen und sozialen Auftrag an unsere Gemeinde, die Heimat sein möchte für Menschen auf der Suche nach Gerechtigkeit und neuer religiöser Orientierung.

Literatur: Segbers, Franz; Smit, Peter-Ben, Katholisch in Zeiten der Globalisierung. Erinnerung an den Märtyrerbishof Alberto Ramento, den Bischof der Arbeiter und Bauern, Luzern 2010
Reinhard Miorin

TERESA VON AVILA – Mystikerin und Kirchenlehrerin

  • Teresa de Cepeda y Ahumada wurde 1515 in Gotarrendura (Provinz Avila) geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter brachte der Vater Teresa mit sechzehn Jahren zur weiteren Erziehung in das Kloster der Augustinerinnen in Ávila, das sie aus gesundheitlichen Gründen nach 18 Monaten wieder verlassen musste.
  • Die nächsten Jahre blieb sie bei ihrem Vater und einem Onkel, der ihr die Lehren des Kirchenvaters Hieronymus näher brachte.
  • Vermutlich 1536 trat Teresa ohne das Wissen ihres Vaters in den „Karmel von der Menschwerdung“ in Ávila ein.
  • Im Jahr darauf wurde Teresa ernsthaft krank. Drei Jahre lang sei sie außerstande gewesen, sich zu rühren. In dieser Zeit erlernte sie das innere Gebet, welches zum Medium ihres vertrauten Umgangs mit Gott wird. Teresa nennt das Gebet auch Freundschaftsverkehr mit Gott. Neben der „Gottesfreundschaft“, welche sie in Visionen und eine mystische Sicht außerhalb unserer Realität führt, ist für Teresa die „Menschenfreundschaft“ ebenso wichtig, die sich im mitmenschlichen Dienst äußert.
  • Gegen viele Widerstände erhielt sie von Papst Pius IV. und dem Ortsbischof die Erlaubnis, in Ávila ein eigenes Kloster, das der „Unbeschuhten Karmelitinnen“ zu gründen, indem die ursprüngliche Ordensregel wieder befolgt werden sollte. Der ersten folgten noch 16 weitere Klostergründungen.
  • Auf einer ihrer vielen Reisen, starb Teresa 1582 in dem von ihr gegründeten Kloster von Alba de Tormes.
  • Teresa gilt als große Mystikerin von unerreichter Tiefe des Erlebens. 1614 wurde sie selig gesprochen, 1617 zur Schutzpatronin von Spanien ernannt und 1622 heilig gesprochen, 1970 erhob Papst Paul VI. die heilige Teresa zur Kirchenlehrerin.

Teresa von Avila als Namensgeberin für unsere neue Kirche würde folgende Aussagen treffen:

  • Für Teresa von Avila gehören Kontemplation und Aktion untrennbar zusammen. Darin kann unsere Gemeinde den Auftrag erkennen, Glauben und Leben als Einheit zu sehen d.h. den Glauben im Leben wurzeln zu lassen.
  • Eine Mystikerin als Namensgeberin zu wählen würde die spirituelle Ausrichtung unserer Gemeinde sichtbar machen, ganz in Anlehnung an Karl Rahner: „Entweder ist der Christ von morgen ein Mystiker oder er ist kein Christ.“ Persönliche Glaubenserfahrungen sind nicht an dogmatische Lehrmeinungen gebunden.

Literatur: Horst, Eberhard. Die spanische Trilogie. Isabelle, Johanna, Teresa. Düsseldorf 1989
Ingrid Thalhofer

JUNIA – frühchristliche Missionarin und Apostelin

…es kann nicht sein, was nicht sein darf.

  • Im Römerbrief (Röm 16,7) erwähnt Paulus das Paar Junia und Andronikos, die „angesehene Apostel sind“: Junia wird allerdings seit dem Mittelalter als Männername interpretiert, da eine Frau als Apostel nicht mehr vorstellbar war.
  • Junia war vermutlich eine freigelassene jüdische Sklavin, da sie dem Namen nach ein Mitglied einer angesehenen römischen Familie war. Sie war offensichtlich schon vor Paulus Christin geworden.
  • Berühmt wurde die erste namentlich bekannte Apostelin vor allem dadurch, dass eine Reihe lateinischer Bibelübersetzungen und Kommentare seit dem frühen Mittelalter statt Junia den männlichen Namen Junias nannte.
  • Alle Kirchenväter halten Junia jedoch für eine Apostelin. Johannes Chrysostomos (344-407) machte folgende Bemerkung:
  • „Ein Apostel zu sein ist etwas Großes. Aber berühmt unter den Aposteln – bedenke, welch großes Lob das ist. Wie groß muss die Weisheit dieser Frau gewesen sein, dass sie für den Titel Apostel würdig befunden wurde.“

Junia als Namensgeberin für unsere neue Kirche würde folgende Aussagen treffen:

  • Sie steht für das, was auch das alt in unserem Namen sagen möchte: die Verbundenheit zu den Wurzeln der Urkirche.
  • Mit dieser Namenswahl würden wir deutlich machen, dass in unserer Kirche Frauen in allen Bereichen des kirchlichen Lebens voll gleichberechtigt sind.

Zitiert nach Wilhelm Schneemelcher: Neutestamentarische Apokryphen
Judith Schindler

Das Wohnhaus steht!

Faszination Holzbau – das I.OG entsteht

Wie Sie auf der Titelseite feststellen können: Mittlerweile ist auf unserer Baustelle einiges zu sehen:
Der Rohbau des dreistöckigen Wohnhauses steht. Der Innenausbau läuft auf vollen Touren. Die Sanitär-, Heizung-, Elektro- und Lüftungsinstallationen sind fast fertig. Der Estrich ist eingebracht und trocknet. Zwei Wohnungen und das Pfarrbüro werden Ende Januar bezogen!
Das heißt auch für mich: umziehen! Deshalb kann es sein, dass Sie mich ab Mitte Januar bis Anfang Februar nur schwer erreichen. Die notwendige Telefonumstellung ist schon in die Wege geleitet. Wir hoffen, dass diese ohne Probleme von statten geht.
Beim Kirchenbau sieht es auch gut aus. Die Betonarbeiten sind abgeschlossen, d.h. Wände und Decke des Gemeindezentrums sind fertig. Bis Weihnachten soll nun der Holzbau inklusive Dach aufgestellt werden, so dass ab dem 9. Januar auch hier der Innenausbau beginnen kann. Läuft alles nach Plan, wird die Gemeinde Ende März umziehen können!
Wir werden Sie rechtzeitig über den Umzugstermin informieren, damit Sie den letzten Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kapelle und den ersten Gottesdienst in der Apostelin-Junia-Kirche mitfeiern können!
Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass in der Übergangs-, Umzugs- und Einlebezeit die Gemeindeaktivitäten etwas ausgedünnt sind. Aber ich bin mir sicher, dass sich in unserer neuen Kirche inkl. des Gemeindezentrums schnell ein reges Gemeindeleben einstellen wird.

Buntes Fest zur Grundsteinlegung





Am Sonntag, den 5. Juni feierten wir bei herrlichem Sommerwetter die Grundsteinlegung zu unserem Kirchenneubau.
Im Mittelpunkt stand der von den Kindern der Gemeinde gestaltete Grundstein.Im Gottesdienst wurde ein buntes Netz aus Fäden geknüpft. Es machte deutlich, dass wir alle ganz unterschiedliche Menschen sind, die durch gemeinsame Erfahrungen und den Glauben miteinander verbunden sind.
Nach dem Gottesdienst wurde unter dem Schatten der Bäume weiter gefeiert.

Grundsteinlegung am 5. Juni

Und schon Anfang Juni steht das nächste große Fest an:

Am Sonntag, dem 05. Juni wollen wir die Grundsteinlegung feiern.

Wir beginnen um
10:00 Uhr mit einem Familiengottesdienst
mit Grundsteinlegung
danach schließt sich ein buntes Baustellenfest an!

Kommen Sie alle und bringen Sie auch Freunde mit!

Wir feiern – feiern Sie mit!

„Wir bauen – Sie bauen mit“

Viele Menschen aus unserer Gemeinde sind unserem Spendenaufruf zu Weihnachten gefolgt. Sie haben kleinere und größere Beträge für unser Kirchenbauprojekt überwiesen.
Jede Spende erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit: Zum einen, weil wir unserem Ziel, 100.000 Euro aufzubringen, näher kommen. Zum anderen sind Ihre Spenden für uns ein Zeichen, dass unsere Planungen und Entscheidungen für den Kirchenbau von vielen mitgetragen und unterstützt werden. Dies ist uns sehr wichtig!
In unserer Kirchenzeitung „Christen heute“ dürfen wir ab Januar 2011 für unser Kirchenbauprojekt um Spenden werben. Diese Möglichkeit wollen wir nutzen um aus unserem Gemeindeleben und über die Fortschritte unseres Projektes zu berichten. Darüber hinaus greifen wir aber auch andere Themen auf, wie zum Beispiel die Geschichte des Sheridan-Parks und den Religionsfrieden in Augsburg. Es haben sich verschiedene Personen aus der Gemeinde und ihrem Umfeld zusammengefunden, um jeden Monat einen Beitrag für die Zeitschrift zu schreiben. Dies ist wieder ein Ausdruck für das Zusammenhalten in unserer Gemeinde. Von einigen LeserInnen der Zeitschrift „Christen heute“ wurden wir für unser Engagement bereits mit Spenden belohnt.
Am ersten und zweiten April betreuen wir einen Infostand auf der Freiwilligen–Messe in der Industrie- und Handelskammer in der Stettenstraße. Wir wollen uns als alt-katholische Gemeinde bekannt machen und um Spenden für unseren Kirchenbau werben. Wir werden ein Team von vier bis fünf Frauen sein und mit unseren Roll ups, Flyern, Broschüren alt-katholisches Leben und unseren Kirchenbau-Film zeigen. Wir hoffen, dass diese Öffentlichkeitsarbeit dazu beiträgt die alt-katholische Kirche in den Blick interessierter Menschen zu bringen.
Die Spendenbereitschaft wächst, sodass wir in unserem in der Kirche stehenden Spendenturm die Summe von 24.250 € farbig markieren konnten.

Allen Spendern und Spenderinnen danken wir herzlich.

Ingrid Thalhofer für die Fundraisinggruppe

Fröhliches Fest zum Spatenstich





Am Nachmittag des 25. März kamen ca. 110 Menschen, um mit uns den ersten Spatenstich zu feiern. Bei Blasmusik und wunderbarem Wetter hatten Groß und Klein ihren Spaß. Beim Spatenstich wirkten unser Architekt Frank Lattke, der Sozialreferent der Stadt Augsburg, Max Weinkamm, Pfarrerin Alexandra Caspari, Regionalbischof Michael Grabow, Ilse Kerler aus dem Kirchenvorstand, der Präsident des bayerischen Landessynodalrats Pfarrer Siegfried Thuringer und die Kinder mit.
Nach dem Spatenstich wurden alle Gäste zu einem Empfang eingeladen. Bei Sekt und einem leckeren Buffet konnten sich alle vom anstrengenden Schaufeln erholen. Dass ein Spatenstich richtig Spaß machen kann, zeigt folgendes Bild:

Einladung zum ersten Spatenstich

Wir feiern – feiern Sie mit
… den ersten Spatenstich zu unserem Kirchenneubau

am Freitag, 25. März 2011 um 15:00 Uhr

auf unserem Baugrundstück.

Danach laden wir zu einen Empfang in der Halle 116
(schräg gegenüber dem Baugrundstück)
dort sind auch Parkplätze vorhanden

Wichtige Schritte in Richtung Baubeginn

Noch im Jahr 2010 waren sehr wichtige Entscheidungen getroffen worden: 39 stimmberechtigte Gemeindemitglieder hatten in der Gemeindeversammlung am 28. November über den Erwerb des Baugrundstückes beraten. Einstimmig wurde dem Kauf zugestimmt.
Noch vor Weihnachten, am 21. Dezember, unterschrieben Ilse Kerler und Judith Schindler als Kirchenvorstände mit mir zusammen den Kaufvertrag. Zwei Tage später, am 23. Dezember, wurde beim Bauordnungsamt der Bauantrag eingereicht. Damit waren alle Schritte getan, um im Frühjahr tatsächlich mit dem Bau beginnen zu können.
Im Februar hatten Bauausschuss und  Gemeindeversammlung noch der Dachkonstruktion zuzustimmen: Das Licht wird ausschließlich von oben in den Kirchenraum einfallen. Dabei werden die meisten Öffnungen nach Norden gerichtet sein, so dass der Raum gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Durch eine Öffnung nach Süden wird von der Beleuchtung her ein besonderer Akzent gesetzt.
Im Bauausschuss sind wir uns sicher: Unsere Kirche wird etwas ganz Besonderes!

Der Bauausschuss berichtet im Dezember 2010

In den vergangenen Monaten wurden sehr wichtige Schritte auf dem Weg zur Realisierung unseres Bauvorhabens gegangen:
Zunächst ist es gelungen die Finanzierung aufzustellen:
Nach vielen Gesprächen mit der Bistumsleitung und verschiedenen Gemeinden wurde klar, dass das Kapital für das große Wohnhaus nicht aufzubringen ist.
Sofort machte sich unser Architekt Frank Lattke mit seinem Team an die Arbeit und überarbeitete den Entwurf. Nun sind im Wohnhaus drei Wohnungen und das Pfarrbüro untergebracht, während die Kirche und die Gemeinderäume in den ursprünglich geplanten Dimensionen erhalten blieben.
Am Rande der Bistumssynode, am 1. Oktober trafen sich ca. 35 Personen, um das Finanzierungspaket zu schnüren. Neben dem Bischof Dr. Matthias Ring waren noch weitere Vertreter der Bistumsleitung anwesend. Aus den Gemeinden Frankfurt, München und Bonn waren die Pfarrer, bzw. die Pfarrerin und Vertreter aus den Kirchenvorständen nach Mainz gekommen.
In einem sachlichen und konstruktiven Gespräch konnten wir ein Finanzierungspaket über insgesamt 2,2 Millionen Euro schnüren. Damit sind auf jeden Fall der Grundstückserwerb und der Bau der Gebäude gesichert!!!
Dieses große Zeichen der Solidarität in unserem Bistum ist für die Zukunft unserer Gemeinde und unserer Kirche ermutigend.
Für die Inneneinrichtung und die Ausstattung der Gemeinderäume und der Kirche, sowie für den Kirchturm samt den Glocken sind wir weiterhin auf Spenderinnen und Spender angewiesen.
Für die Planung des Tageslichteinfalls und die künstliche Beleuchtung des Kirchenraums wurden Lichtplaner beauftragt. Erste Ergebnisse konnten beim Gemeindebautag am 23. Oktober vorgestellt werden.
Der nächste Schritt ist der Erwerb des Grundstücks.
Verhandlungen mit der Stadt sind im Gange.
Ich bedanke mich bei allen, die unsere große Vision von einer eigenen alt-katholischen Kirche in Augsburg bis hierher mitgetragen haben: durch Ihre Mitarbeit, Ihr Mitdenken und Ihre Spende.
In diesem Sinne: Bauen Sie mit!!!!
Alexandra Caspari für den Bauausschuss im Dezember 2010

Zusammenhalten Zukunft gewinnen: Bericht der Fundraisinggruppe

Architekt Lattke beim Filmtag

Diese Überschrift ist das Motto der diesjährigen „Interkulturellen Wochen“ die noch bis Ende Oktober mit verschiedenen Veranstaltungen Menschen zusammen bringen.
Wir als alt-katholische Gemeinde haben innerhalb der „Interkulturellen Wochen“ mit unserer Veranstaltung „Eine Zeitreise durch die Kirchenmusik“ am 6. Oktober 2010  eingeladen zu „offener Kirche“ mit Kaffee und Kuchen, zu einer Führung durch die Geschichte der Heilig-Geist-Kapelle und des Heilig-Geist-Spitals und zu einem Orgel-Konzert mit Albin Wirbel. Dieser begabte Musiker machte uns mit Wort und Ton mit  KomponistInnen aus verschiedenen Jahrhunderten bekannt.  Es war eine Freude zu hören welche Klangqualität jemand mit Können und Erfahrung aus unserer doch sehr einfachen Orgel heraus holen kann.
Zusammenhalten-Zukunft gewinnen ist ein Motto das auch für unsere Gemeinde gilt.
So traf sich am 11. September im Sheridan Park eine größere Gruppe Gemeindemitglieder um an dem Film, mit dem wir für unser Kirchenbauprojekt werben wollen, mitzuwirken.
Unsere Pfarrerin, Alexandra Caspari hatte dank ihrer guten Kontakte einen professionellen Sprecher aus Berlin für unsere Sache begeistern können, der unserem Kameramann Andi Schindler und den „LaiendarstellerInnen“ mit Rat und Tat zur Seite stand. Es war ein wunderschöner sonniger Tag, sodass die Aufnahmen inmitten der herrlichen Blumenpracht, trotz vieler Wiederholungen immer wieder Spaß machten. Für das leibliche Wohl sorgte Irene Kigle und die mitwirkenden Kinder hatten großes Vergnügen sich darzustellen und Gelegenheit sich auf dem Gelände auszutoben. Noch ist viel Feinarbeit notwendig bis der Film in die Öffentlichkeit kommen kann, d.h. z.B. auf der Hompage www.kirche-baut.de zu sehen ist.
Alle diese Aktivitäten sind nur möglich, wenn Menschen zusammenhalten, zusammenstehen, miteinander etwas tun was Zukunft möglich macht. Dieses Zusammenhalten und Miteinander ist eine lange Tradition in unserer Gemeinde in die wir alle Mitglieder und die Menschen die der alt-katholischen Kirche nahestehenden einladen.
Ein Liedtext aus unserem „Eingestimmt“ verdeutlicht dies:
„Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise
und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt,
wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in unsere Welt“
Die Spendenbereitschaft zieht weitere Kreise, sodass wir in unserem in der Kirche stehenden Spendenturm die Summe von 14.000 € farbig markieren können. Wir danken allen Spendern und Spenderinnen herzlich und wünschen uns, dass die Kreise weitere Menschen erreichen die mit uns Zukunft gestalten und unser Kirchenbauprojekt unterstützen.
Ingrid Thalhofer für die Fundraisinggruppe im Dezember 2010

Finanzierung für das Bauprojekt steht

Alle potentiellen Geldgeber für den Kirchenneubau in Augsburg haben sich am Rande der Bistumssynode  getroffen. Dabei wurde das Finanzierungspaket erfolgreich geschnürt.
Auf dieses Projekt kann das  Bistum stolz sein, da in ihm das Funktionieren gemeindeübergreifender Solidarität zum Ausdruck kommt.
Nun gilt es die Planungen und den Grundstückserwerb voranzutreiben, damit im Frühjahr 2011 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

Unser Kirchenbaulogo

„Kirche baut“
dieser Schriftzug schmückt unser Kirchenbaulogo.
Elisabeth Binsack, die in Augsburg Englisch und Kunst studierte und nun ihr Referendariat in Erlangen macht, hat es entworfen.
Grundlage dazu war das Motto unseres Kirchenbautages: „Kirche baut auf“.
Darin stecken mehrere Gedanken. Kirche baut mich auf – die Gemeinschaft trägt; Gott, den ich in meiner Kirche erfahren kann, trägt mich durch mein Leben.
Es steckt aber auch ein Gedanke in diesem Satz, den ich als ur-alt-katholisch bezeichne: Kirche wird von uns aufgebaut – von jedem Gemeindemitglied, von unseren Gästen, von allen, die Zeit und Kraft für unsere Kirche mitbringen.
So ist es auch mit unserem konkreten Kirchenbau. Wir als alt-katholische Gemeinde bauen diese Kirche: Mit unseren Ideen, mit unserem Engagement, mit unseren Fähigkeiten und mit den finanziellen Gaben, die das Bauen ermöglichen.
Mehrere Frauen und Männer haben sich gefunden, die bereit sind, sich in ihrer Freizeit im Bauausschuss und in der Fundraisinggruppe zu engagieren.
Wir bauen eine Kirche, damit noch viele Menschen mit und nach uns ihre jeweiligen Fähigkeiten in die Gemeinde einbringen und diese weiter aufbauen können. Wir bauen eine Kirche, damit wir und viele, die nach uns kommen, gemeinsam Gott als den Gott des Lebens feiern können, damit Raum für Gottesdienst und Begegnung geschaffen werden kann.

Kurz: Wir bauen Lebens-Raum.

Auf der Gemeindeversammlung am 28. Februar stellte der Architekt die bisher entstandenen Pläne vor.
Das ist ein wichtiger Meilenstein, da nun bei der Stadt eine Bauvoranfrage gestellt werden kann.
In diesem Zusammenhang wird das Grundstück bewertet, und wir können in Verhandlungen über den Grundstückserwerb im Sheridan-Park einsteigen. Da Planen ein ständiges Weiterentwickeln bedeutet, werden die Pläne immer und immer wieder an den aktuellen Prozess angepasst und optimiert werden müssen.
Vielleicht die wichtigste Frage beim Bauen ist die nach der Finanzierung. Die Fundraisinggruppe hat einige Ideen entwickelt. Zum Beispiel sollen andere alt-katholische Gemeinden mit einbezogen werden. Um unsere Ideen und unser Engagement dorthin zu transportieren, werden wir einen kurzen Film über unsere Gemeinde und unser Bauprojekt drehen. Dabei sollten möglichst viele mitwirken.
Wir haben uns den 11. September als Drehtag ausgesucht.
Seien Sie mit dabei und halten Sie sich diesen Tag frei!!!
Darüber hinaus sind wir auf dem Ökumenischen Kirchentag in München beim „Abend der Begegnung“ (12. Mai) mit einem Infostand vertreten. Eine Gruppe aus der Gemeinde betreut diesen und sorgt für den Verkauf von Verpflegung. Mit einem Kirchenbaurätsel wollen wir auch dort unser Projekt öffentlich machen.
Wenn viele mithelfen, dann geschieht das, was auch das Logo vermitteln will: Kirche bauen macht Spaß – denn nicht ich alleine als Pfarrerin kann das Projekt stemmen, sondern wir als Gemeinschaft werden es zusammen schaffen!!!

Wir suchen einen Namen…

Unsere neue Kirche soll natürlich auch einen Namen tragen. In die Suche des Namens wollen wir Sie alle einbinden: In unserem Gemeinderaum hängt eine Kirche, an die Sie auf Zetteln Ihre Namensvorschläge heften können – wir sind sehr gespannt auf Ihre Vorschläge!
Im Herbst haben die Vorplanungen für den Bau einer Kirche mit Gemeindezentrum und einem vierstöckigem Wohnhaus begonnen. Architekt Fank Lattke wurde beauftragt, zwei Varianten zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden Ende Januar vorliegen.
In unserem Gemeinderaum finden Sie eine Ausstellung zum aktuellen Stand der Planungen. Sie können sich jederzeit dort informieren.

Gemeindebautag

Am 31. Oktober fand im im Exerzitienhaus in Leiteshofen unter dem Motto „Kirche baut auf“ ein Gemeindebautag statt.
Wir nahmen uns einen ganzen Tag Zeit, um über unsere eigenen Kirchen- und Gottesdiensterfahrungen nachzudenken.
Am Nachmittag konnten die Ergebnisse schließlich in konkretere Vorstellungen eines Kirchengebäudes einfließen.

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