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Kirchengemeinschaft zwischen Europa und Indien

28.09.2024

Die alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union und die indische Mar-Thoma-Kirche feiern gemeinsam in Bern

Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 6. Oktober um 10.00 Uhr in der christkatholischen Kirche St. Peter und Paul in Bern feiern die alt-katholischen Kirchen und die indische Mar-Thoma-Kirche ihre Kirchengemeinschaft, die sie am 10. Februar 2024 in Thiruvalla (Indien) geschlossen hatten. Bischöfe aus Indien, aus den alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union sowie weitere internationale Gäste werden erwartet. Am Samstag davor werden sie in einem öffentlichen Symposium am Institut für Christkatholische Theologie der Universität Bern über die praktische Umsetzung und Vertiefung der Kirchengemeinschaft diskutieren.

Die Kirchengemeinschaft ist von besonderer Bedeutung, weil sie zwei kirchliche Traditionen verbindet, die sehr verschiedene Wege durch die Geschichte genommen haben. Die «Malankara Mar Thoma Syrian Church», wie sie mit vollem Namen heißt, führt sich auf die Indienmission des Apostels Thomas zurück. Sie steht in syrisch-orthodoxer Tradition und bewahrte in der Kolonialzeit trotz westlichen Einflüssen ihre Eigenständigkeit. Mit den alt-katholischen Kirchen, die Ende des 19. Jahrhunderts als Protestbewegung gegen den päpstlichen Zentralismus entstanden, verbindet sie vor allem zwei Dinge: Der gemeinsame Glaube der Alten Kirche der ersten Jahrhunderte sowie das Selbstverständnis, wie Kirche leben und entscheiden soll. In beiden Kirchen wählen Kirchenversammlungen aus Geistlichen und Laiendelegierten die Bischöfe und haben mit ihnen zusammen eine wesentliche Mitverantwortung für kirchliche Entscheidungen. Diese Gemeinsamkeiten wurden in einem theologischen Dialog von 2011 bis 2018 festgestellt; in der abschließenden gemeinsamen Erklärung zum Dialog wurde festgehalten, dass Unterschiede zwischen den beiden Kirchen, wie etwa die unterschiedliche Rolle der Frauen in der Kirche, kulturelle Gründe hätten und nicht das Wesentliche des Glaubens betreffen.

Der Festgottesdienst vom 6. Oktober wird vom Bischof der Christkatholischen Kirche der Schweiz, Frank Bangerter, geleitet, der damit drei Wochen nach seinem Amtsantritt bereits einer außergewöhnlichen Feier vorstehen darf. Bischof Euyakim Mar Coorilos, Suffraganmetropolit der Mar-Thoma-Kirche, und Erzbischof Bernd Wallet von Utrecht werden Grußworte geben. Wallet, der Präsident der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz ist, wird auch die Predigt halten. Bischof Isaac Mar Philoxenos, der Mitglied der Dialogkommission war, wird das Abschlussgebet sprechen. Der anschließende Apéro wird von Gläubigen der Mar-Thoma-Kirche in der Schweiz ausgerichtet.

Beim Symposium, das am Samstag, 5. Oktober unter dem Titel «Commited to Communion» an der Universität Bern stattfindet, ist Bischof Joseph Mar Ivanios Hauptredner. Er promovierte 2015 am damaligen Departement für Christkatholische Theologie und schloss ab 2018 ein Habilitationsprojekt an. Sein Vortrag unter dem Titel «Christians today in India: Challenges and Prospects» ist zugleich seine Antrittsvorlesung als Privatdozent an der Theologischen Fakultät Bern. 

Weitere Vortragende aus Indien, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz sprechen zur Tradition der beiden Kirchen, zum ökumenischen Dialog und zur zukünftigen Vertiefung der Beziehungen. Weitere Informationen und ein genaueres Programm sind zu finden unter dem Link Institut für Christkatholische Theologie. Committed to Communion.

Die Gäste aus der Mar-Thoma-Kirche reisen bereits einige Tage vor den Feierlichkeiten an. Sie werden den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf und das Haus der Religionen in Bern besuchen.

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