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Unter der Überschrift „Wegstationen“ können Sie in den folgenden Monaten kurze Beiträge zu wichtigen Ereignissen auf den Weg vom Ersten Vatikanischen Konzil zur alt-katholischen Kirchwerdung finden. Wir beginnen mit einem Beitrag zur Erklärung von Königswinter, den Prof. em. Dr. Günter Eßer (Bonn) verfasst hat.
Das Erste Vatikanische Konzil hatte am 18. Juli 1870 den Universalprimat und die Unfehlbarkeit des Papstes in feierlicher Form zum Dogma erklärt, d.h. beide Konzilsbeschlüsse wurden zu für alle Katholikinnen und Katholiken verpflichtenden Glaubenslehren erhoben. Gegen diese Entscheidungen erhob sich freilich Widerspruch. Neben einzelnen Theologen, wie zum Beispiel dem Münchener Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger oder Josef Hubert Reinkens aus Breslau, dem späteren ersten alt-katholischen Bischof, waren es besonders Laien, die diese Dogmen als Bruch mit der alten katholischen Lehre ablehnten. Engagierte katholische Laien waren es auch, die die Gründung der alt-katholischen Kirche entscheidend mitprägen sollten.
Erster Ausdruck dieses Protestes war die sogenannte „Erklärung von Königswinter“ vom 14. August 1870. Nur einen Monat nach Verabschiedung der Papstdogmen kamen in Königswinter bei Bonn eine Anzahl engagierter Katholiken aus der Region Koblenz, Bonn und Köln zusammen. Einer der Initiatoren war der Koblenzer Theodor Stumpf, auf den die „Coblenzer Laienadresse“ vom 18. Mai 1869 zurückging, einem Brief an den Trierer Bischof Matthias Eberhard, in dem Koblenzer Katholiken vom zu erwartenden Konzil wichtige Reformen forderten, zum Beispiel eine stärkere Beteiligung von Laien an den Entscheidungen der Kirche. Ziel dieses Treffens in Königswinter war es, fortschrittlich denkende Katholiken zum Protest gegen die neuen Dogmen zu bewegen. Zu diesem Zweck hatten die beiden Bonner Theologieprofessoren Franz Xaver Dieringer und Franz Heinrich Reusch folgende Erklärung vorbereitet, die von der Versammlung einstimmig angenommen wurde:
Erklärung:
In Erwägung, dass die im Vatikan gehaltene Versammlung nicht mit voller Freiheit berathen und wichtige Beschlüsse nicht mit der erforderlichen Übereinstimmung gefasst hat, erklären die unterzeichneten Katholiken, dass sie die Dekrete über die absolute Gewalt des Papstes und dessen persönliche Unfehlbarkeit als Entscheidung eines ökumenischen Concils nicht anerkennen, vielmehr dieselben als eine mit dem überlieferten Glauben der Kirche in Widerspruch stehende Neuerung verwerfen.
Diese Erklärung wurde in der Ausgabe der „Kölnischen Zeitung“ vom 9. September 1870 mit 456 Unterschriften veröffentlicht, zu denen in späteren Ausgaben noch weitere 903 Unterschriften hinzukamen.
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