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Der alt-katholische Priester und Künstler Peter Klein (Stühlingen) hat die Prinzipalien der Kapelle im Ordinariat der alt-katholischen Kirche der Niederlande in Amersfoort neu gestaltet. Herzu schreibt Klein:
Die Seminarkapelle beeindruckt den Besucher durch ihre ausgewogene Architektur, die acht Buntglasfenster mit den beiden Kirchenpatronen Bonifatius und Willibrord, den historischen Leuchter und den lebendigen Fußboden. Diese Wirkung wird nun dadurch verstärkt, dass die Stühle entlang der Wände stehen, der Raum offen und frei ist und nur der Altar in der Mitte steht. So kann der Raum als Ganzer gespürt werden und der Altar als Symbol für den gegenwärtigen Christus mehr zur Geltung kommen. Diese Zentrierung auf den Altar wird ergänzt durch ein großes Kreuz im Chorraum und den Ambo seitlich davon.
Der Altar: Der Altar setzt sich zusammen aus vier schweren Eichenholzpfosten. Diese waren Teile eines Eckpfeilers in einem großen Gebäude, das wohl am Beginn des 17. Jh. errichtet wurde. Das Alter des Eichbaumes selbst war etwa 300 Jahre alt.
Zwischen die vier Pfosten ist die Altarplatte eingesetzt. In ihrer Mitte befindet sich eine Baumscheibe aus Ahornholz, um die herum ein Mosaik von verschiedenen Holzteilen gelegt ist. Sie können ein Hinweis sein auf das „Brot des Lebens“, das der Auferstandene uns bricht. Zwischen die Eichenholzpfosten sind bemalte Dielen aus altem Tannenholz eingeschoben. Sie greifen die Farben der Fenster auf und stehen in lebendiger Spannung zum dunklen und schweren Eichenholz. Von oben betrachtet ergibt sich an den Verbindungsstellen der Eindruck von vier Kreuzen.
Der Ambo: Der Ambo besteht ebenfalls aus einem alten Eichenholzbalken. Auf der Vorderseite ist ein bemalter Efeuast eingesetzt. Auch hier ergänzt das Farbige, Leichte des eingefügten Astes die dunkle und schwere Gestalt des Balkens. Auf den Ambo kann das geöffnete Buch der Heiligen Schrift gelegt werden.
Das Kreuz: Das Kreuz hat die Form eines „Baumkreuzes“. Es ist aus afrikanischem Eisenholz zusammengesetzt, das einst im Rheinhafen von Basel (CH) verarbeitet war. Daher rührt die ausgefurchte und lebendige Oberfläche. Zwei farbige Scheiben aus Metall geben dem ganzen einen österlichen Charakter.
Kerzenleuchter: Die drei Kerzenleuchter bestehen auch aus altem Eichenholz und geschmiedeten Tellern. Sie stehen auf dem erhöhten Platz der früheren Kanzel. Dort können sie gut gesehen werden und der Raum der Kapelle wie auch der Altar bleiben frei von störenden Elementen.
Die Kapelle lädt ein, zur Ruhe zu kommen; der schwere, in sich ruhende Altar kann als Mitte und Halt gespürt werden. Die verschiedenen farbigen Elemente können dies ergänzen und eine lebendige Vielfalt ins Spiel bringen. Ein Wort von Etty Hillesum kann dies abschließend zum Ausdruck bringen:
„Das ist eigentlich unsere Aufgabe: In sich selbst große Flächen urbar zu machen für die Ruhe, für immer mehr Ruhe, so dass man diese Ruhe wieder auf andere ausstrahlen kann. Und je mehr Ruhe in den Menschen ist, desto ruhiger wird es auch in dieser aufgeregten Welt sein“.
Peter Kleiner hat im Deutschen Bistum bereits die Seminarkapelle im Bonner Döllingerhaus, die Jakobuskirche in Koblenz, die Auferstehungskirche in Passau und die Johanneskirche in Kommingen mit seinen Kunstwerken mitgestaltet.
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