Aktive Erinnerungsarbeit – das Erbe Otto Merkts

20.10.2025

Angestoßen durch das von der Wissenschaftlerin Katrin Holly im vergangenen Jahr vorstellte Gutachten zum ehemaligen Oberbürgermeister von Kempten Dr. Otto Merkt und der daraus gewonnenen Erkenntnisse, hat sich die Alt-Katholische Gemeinde Kempten, deren Mitglied und großzügiger Gönner Merkt war, mit der Aufarbeitung des eigenen Verhältnisses zur Persona Merkt begonnen.

Den Anfang bildete am 30. April diesen Jahres ein öffentlicher Diskussionsabend, bei dem neben dem Merktschen auch über das nationalsozialistisch-völkische Gedankengut des damaligen Alt-katholischen Bischofs Erwin Kreuzer diskutiert wurde.

Am 12. Oktober fand auf Einladung des Kirchenvorstands eine Gemeindeversammlung statt, die schon sehr konkret den Umgang mit dem materiellen und immateriellen Erbe Otto Merkts zum Thema hatte.

In seinen Eröffnungsworten nahm Pfarrer Christoph Lichdi Bezug auf das Sonntagsevangelium von der Heilung zehn Aussätziger. Jesus habe die Aussätzigen nicht berühren müssen. Ein Wort habe genügt, damit die Heilung möglich wurde. Was im Guten gelte, gelte genauso auch im schlechten: Worte allein genügen, denn sie können bewirken, was ihre Sprecher hervorrufen wollen. 

Für diese Versammlung standen verschiedene Grundsatzentscheidungen auf der Tagesordnung, wie eine mögliche Umbenennung des Otto-Merkt-Gemeindehauses, der Umgang mit dem Relief Merkts an dessen Fassade, sowie konkrete Handlungsanweisungen, die sich für die Gemeinde aus christlicher Sicht hinsichtlich des Erbes ergeben könnten.

Die einzelnen Fragestellungen wurden lebhaft diskutiert und schließlich abgestimmt.

In einer weiteren Gemeindeversammlung sollen nun die beschlossenen Grundsatzentscheidungen konkretisiert und detaillierter ausgestaltet werden, so dass sich hieraus schließlich umsetzbare Ergebnisse ableiten lassen.

Schon jetzt ist aber klar, betonte die Kirchenvorstandsvorsitzende Birgit Frey, dass sich die Alt-Katholische Gemeinde Kempten in Auseinandersetzung mit dem Merkt‘schen Erbe zu einer aktiven Erinnerungsarbeit, sowohl materiell als auch immateriell, verpflichten wird.

(Martina Gebhard)

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