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Sonntagsgedanken zum 6. Ostersonntag

09.05.2021

Das Osterfest ist nun schon einige Wochen vorüber. Doch was wir an Ostern gefeiert haben, der Tod und die Auferstehung Jesu Christi, das beschäftigt uns noch immer. Was wollte Gott uns damit kundtun? Heute, am sechsten Sonntag der Osterzeit, wird Ostern uns vor allem als Zeichen der Liebe Gottes gedeutet: »Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. « (vgl. 1. Lesung).

Für uns ergibt sich daraus der Auftrag Jesu: Liebt einander! Bleibt in meiner Liebe! (Evangelium).

Allmächtiger Gott, lass uns die österliche Zeit in herzlicher Freude begehen und die Auferstehung unseres Herrn preisen, damit das Ostergeheimnis, das wir in diesen fünfzig Tagen feiern, unser ganzes Leben prägt und verwandelt.

Der Tod ist nur das Vorletzte auf der Liste, die du, allmächtiger Gott, für uns fuhrst. Nichts von dem, was wir hier sind oder tun, ist vergeblich. Nichts von allem, worum wir uns bemühen, muss fertig werden. Du, Gott setzt den Anfang und das Ende, und du legst in jedes Ende einen Neubeginn. Was du tust, das ist wohlgetan, was du vollbringst, erfüllt uns mit herzlicher Freude. Sie soll uns niemals ausgehen.

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

1 Joh 4,7-10

Geliebte, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.

Evangelium

Joh 15,9-17

In jeder Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.

Sonntagsgedanken

Haben Sie eigentlich einen Freund? Eine Freundin?

Ich meine damit nicht Bekannte, mit denen man sich mal zum Plausch zusammensetzt, in der Kaffeerunde oder im Verein am Stammtisch. Ich meine auch nicht die Kolle­ginnen und Kollegen am Arbeitsplatz oder die Nachbarn, die man beim Ein­kaufen oder Spazierengehen trifft. Alle diese Kontakte sind wichtig und not­wendig für unseren Alltag, denn es sind die kleinen Begegnungen am Rand, die unseren Tagen Glanz verleihen. Aber das meine ich nicht mit »Freunden«. FREUNDE sind mehr!

Was ein guter Freund, eine gute Freundin ist und wie wichtig sie für unser Le­ben sind, das kann man eigentlich am besten von Kindern lernen.

Einmal hat ein Lehrer mit Schulkindern das Thema angesprochen: Ich suche eine Freundin/einen Freund. Die Kinder hatten die ganze Ta­fel voller Eigenschaften gesammelt, die sie bei ihren Freundinnen und Freunden besonders schätzen. Nun sollten sie sich in Kleingruppen auf die drei Eigenschaften einigen, die ihnen am wichtigsten waren. Schnell waren die Kinder fertig und hatten sich in alle Gruppen auf diesel­ben drei Punkte geeinigt:

ein Freund darf mich nicht anlügen,
ein Freund hat Zeit, um mit mir zu spielen,
ein Freund muss zu mir halten.

Und ich finde, damit machen die Kinder die wesentlichen Voraussetzungen für eine gelingende Freundschaft ganz plastisch:

Offenheit und Vertrauen;
Interesse und Zeit füreinander,-
Wohlwollen und Treue.

Haben Sie einen solchen Freund?
Bin ich eines Menschen Freund/in?

Investiere ich Zeit und Kraft in Beziehun­gen?

Wir Menschen wachsen im Zusammenspiel mit anderen, wir wachsen an den Auseinandersetzungen. In einer Freundschaft, in der Begeg­nung mit dem anderen bricht manches in mir auf an Verhärtung, Festgefahre­nes kann eine neue Richtung bekommen, Verschüttetes und Zugeschlagenes sich öffnen. Mein Leben wird in vielem reicher und intensiver, wenn auch nicht immer leichter.

Bei der Frage, wessen Freund/in ich bin, geht es um eine klare Akzentset­zung, ja im Grunde um eine Geisteshaltung. Es geht um die Fragen: Was ma­che ich mit meinem Leben? Wofür setze ich es ein? Wem widme ich meine Zeit? Diese Fragen stehen dahinter, wenn wir Jesus im heutigen Evangelium sagen hören: »Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt« (W. 12f). Lebenshingabe, das heißt ja eigentlich nur in den seltensten Fällen sterben für jemanden. In der Regel heißt Lebenshingabe doch, für je­manden zu leben: ihn zu begleiten und in seinem Leben zu stützen. Ihm Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken. Und wer von Ihnen sich schon einmal auf eine solche Lebenshingabe an einen anderen Menschen ein­gelassen hat, der hat sicher auch etwas erfahren von der Freude, die sich dabei einstellt. Eine Freude, die mehr ist als oberflächliches Vergnügtsein. Eine Freude, die in der Tiefe und im Innern erfüllt, weil die Nähe zu einem Men­schen auch mich selbst wärmt. Dort, wo ich Menschen offenherzig begegne, werde ich auch oft selbst beschenkt.

Zwischen Freunden herrscht ein Klima des Vertrauens und der Offenherzig­keit. Man braucht sich nichts vorzuspielen, und es gibt keine Geheimnisse. Das gerade unterscheidet eine Freundschaft von einer Herr-Knecht-Beziehung. Der Knecht empfängt nur Anweisungen, die er mehr oder weniger blind aus­führt, weil er den Sinn nicht kennt. Jesus aber nennt seine Jünger nicht mehr Knechte, sondern Freunde, weil er sich ihnen mitgeteilt hat. Er hat ihnen al­les anvertraut, was für ihn ganz wichtig ist: alles, was er von seinem Vater gehört hat, seine innersten Gedanken, auch wenn sie sie manchmal nicht ver­stehen. Und: er lebt mit ihnen in enger Lebensgemeinschaft, sie teilen mit­einander Geld und Lebensmittel. Das ist Nächstenliebe konkret: der Mensch in meiner Nähe, neben mir. Denn Jesu Aufruf zu einem freundschaftlichen Umgang miteinander lässt sich nicht in einer anonymen Masse verwirklichen. Das geht nur in einer überschaubaren Gruppe mit konkreten Gesichtern, wo man einander auch kennt. Wie schwierig das oft ist, wissen wir alle. Auch un­ter Jesu Jüngern kam es zu Streit und Spannungen. Trotzdem möchte Jesus, dass wir uns in seiner Geisteshaltung verwurzeln, denn nur dann können wir die Freude der Begegnung mit den Menschen erfahren.

Diese Erfahrung kann eine Kettenreaktion auslösen, die uns immer wieder neu aufeinander zugehen lässt. Weil wir Jesu Freundinnen und Freunde sind, seine auserwählten Ver­trauten, sollen wir es auch untereinander sein.

Denn er hat uns zuerst ange­nommen und geliebt; das schenkt uns die Kraft dazu, bei einem konkreten Mann, bei einer konkreten Frau zu beginnen und uns auf echte menschliche Nähe einzulassen.

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