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Sonntagsgedanken zum 4. Ostersonntag

25.04.2021

Wegsehen und weggehen: Wenn etwas unangenehm zu werden droht, gibt es manchmal keine Zeugen mehr, aus Angst vor Zeitverlust oder aus Angst vor den Folgen. Wenn etwas gut zu werden verspricht, gibt es eine ganze Menge Leute, die dabei gewesen sind.

Wo stehe ich Christ, wenn ich als Zeuge für Jesus, den Auferstandenen, gefragt bin? Ist mir das eher unangenehm, oder bekenne ich mich zu Ihm? Die Entscheidung für Ihn muss nicht schwerfallen, da wir mit seiner Kraft rechnen dürfen. Dessen gewiss, bitten wir:

  • Herr Jesus, du Erstgeborner von den Toten: Kyrie, eleison.
  • Herr Christus, du rufst uns, dir zu folgen: Christe, eleison.
  • Herr Jesus, du gibst uns Mut, dich zu bekennen: Kyrie, eleison.

Lesung aus der Apostelgeschichte

Apg 3,12a.13-15.17-19

In jenen Tagen wandte sich Petrus an das Volk: Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Anführer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündet hat: dass sein Christus leiden werde. Also kehrt um und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden

Evangelium

Lk 24,35-48

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt haben, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.

Sonntagsgedanken

Versucht einmal, euch an ein Ereignis zu erinnern, bei dem Ihr unsägliches Glück erlebt habt. Wenn Ihr heute versuchen würdet, einem anderen Menschen zu beschreiben, was Ihr damals gefühlt habt, nicht was damals geschehen ist – wie würdet Ihr das ausdrücken?

Vielleicht gelingt es euch leichter als mir, aber mir fällt es immer schwer. Nicht umsonst sprach ich eben von dem „unsäglichen“ Glück. Um die Gefühle auszudrücken, die ich erlebe oder erlebt habe, greifen wir meist auf Bilder zurück. In der Poesie gibt es reichlich davon: Ein ganz bekanntes Beispiel sind die Schmetterlinge im Bauch. Aber oft stehe ich einfach sprachlos da, ringe nach Worten und weiß nicht, wie ich es sagen soll. Bei all den vielen Wörtern, die wir kennen, sind doch nur wenige geeignet, Gefühle zu beschreiben. Vielleicht ist das auch gut so; denn auf diese Weise bleibt den Gefühlen etwas Lebendiges und Geheimnisvolles inne, das sich der Klarheit unserer Sprache widersetzt.

Das Gleiche gilt für Erfahrungen, die Menschen mit Gott machen oder gemacht haben. In allen Jahrhunderten haben Menschen Erlebnisse mit Gott gehabt. Die Beschreibungen dieser Erfahrungen bleiben aber immer bildhaft, da sie mit Worten direkt nicht auszudrücken sind.

Hildegard von Bingen, um nur ein Beispiel zu nennen, hat Bilder gemalt und erzählt. Was sie wirklich erfahren hat, konnte sie nicht ausdrücken; dazu ist unsere normale Sprache nicht in der Lage. Auch Jesus spricht von Gott in Bildern und Gleichnissen: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem …“ fangen viele seiner Erzählungen an. Gefühle, Empfindungen, Erfahrungen mit Gott, sie zeigen uns Menschen, wie unvollkommen und begrenzt unsere Sprache ist. Gerade deshalb ist es auch oft so schwer, uns miteinander zu verständigen. Das, was tief in uns vorgeht, können wir unseren Mitmenschen gar nicht oder nur sehr unzureichend mitteilen.

Wenn wir das heutige Evangelium hören und uns den Text vor dem Hintergrund unseres Wissens am Anfang des 3. Jahrtausends vor Augen halten, kann das, was wir da hören, eigentlich nicht sein. Es ist nicht vereinbar mit unserem Wissen und unserer Erfahrung: Jesus, der am Kreuz gestorben ist, erscheint unvermittelt bei seinen Jüngern, lässt sich anfassen und isst vor ihren Augen. Er ist kein Geist, keine Einbildung; er ist da, leiblich und konkret. Wie können wir das mit unserer Vorstellung von der Welt in Einklang bringen? Steht da Glauben gegen Wissen? Sind wir als Christen aufgefordert, unser gelerntes Wissen am Eingang der Kirche abzugeben? Ich denke, es ist kein Widerspruch! Ich erinnere euch an meine Überlegungen über die Schwierigkeiten, Gefühle und Gotteserfahrungen mit Worten zu beschreiben.

Das Evangelium des Lukas wurde mindestens 40 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu geschrieben. Die Berichte der Jünger, die dabei waren, wurden bis dahin zumeist mündlich und einzeln überliefert. Lukas war einer von denen, die diese Erzählungen zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügten. Er hat dabei drei kurze Erzählungen über die Auferstehung hintereinander gesetzt: Die Frauen, die das leere Grab entdecken und von zwei Engeln auf die Auferstehung hingewiesen werden, die Begegnung der beiden Jünger mit dem auferstandenen Jesus auf dem Weg nach Emmaus und die Erzählung, die wir heute gehört haben, bei der Jesus vor ihren Augen etwas isst. Bei diesen drei Erzählungen wird die Wahrnehmung des Auferstandenen immer konkreter: Zuerst wird nur von ihm gesprochen, dann spricht er selbst mit den Jüngern und zuletzt ist er da, sozusagen zum Anfassen und isst vor ihren Augen.

Die Jünger sind dem Auferstandenen begegnet. Wie das genau war, werden wir nie erfahren. Aber diese Erfahrung war eben nicht nur ein nachträgliches Verstehen der Worte Jesu, keine Vision und keine Geistererscheinung. Diese Erfahrung war so begeisternd, umwerfend und beeindruckend, dass Erzählungen, wie die des heutigen Evangeliums entstanden sind. Diese Worte, die in unseren Ohren so eigenartig klingen, sind der Versuch auszudrücken, was man nicht ausdrücken kann. Die Jünger haben versucht, mit Bildern und Beschreibungen deutlich zu machen, was sie erlebt haben. Und sie haben erlebt, dass Jesus bei ihnen war, so konkret, dass er vor ihren Augen gegessen hat. Und er hat zu ihnen gesprochen und er war spürbar da, so dass sie ihn anfassen konnten. Er war wirklich auferstanden, lebendig, mitten unter ihnen.

Wir können Jesus heute nicht so konkret erfahren; aber wir können uns anstecken lassen von der Begeisterung der Jünger und ihren Erzählungen, die schon über 2000 Jahre Menschen angesteckt haben. Was damals wirklich geschehen ist, wie wir uns das denn konkret vorstellen sollen, ist dann nicht mehr so wichtig. Denn hier versuchen Menschen, eine Erfahrung in Worte zu fassen, der menschliche Worte eigentlich nicht mehr gewachsen sind: die Begegnung von begrenzten Menschen mit dem, der in der ganz anderen Welt Gottes lebt. Da können sie gar nicht anders, als zu Bildern zu greifen. Wenn ein Mensch mir erzählt, dass er Schmetterlinge im Bauch hat, dann weiß ich, dass er unsäglich glücklich ist.

Meditation: Jünger mit Durchblick

Die Jünger
sehen alt aus,
wenn der Meister weg ist,
sie sind verlassen,
daran führt kein Weg vorbei.

Die Jünger
brauchen einen Ältesten,
der Bescheid weiß,
auf den man sich verlassen kann,
egal was kommt.

Die Jünger
müssen begreifen,
den Finger in die Wunde legen,
einen Wettlauf zum leeren Grab machen
um in Gang zu kommen.

Die Jünger
kommen in die Gänge,
wenn sie zu zweit, zu dritt
oder als Gemeinschaft der Glaubenden
ihre Erfahrungen teilen.

Die Frauen, die sich beim Namen gerufen wissen,
haben das längst schon begriffen, gehen gemeinsam,
teilen Freude und Furcht,
teilen die Osterbotschaft,
stellen sie ins Netzwerk der Jünger Jesu.

Es kommt auf die Einstellung an,
die einer einnimmt zu dem, was er sieht,
und zu dem, was unsichtbar zu erkennen ist,
wenn man übt, mit den Augen des Herzens
durchzublicken.

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