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Polnischer Bischof Wysoczanski gestorben

27.04.2023

Das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland trauert um den Polnisch-Katholischen Bischof Prof. Dr. Wiktor Wysoczański, der heute nach schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren in Warschau gestorben ist.

Beitragsfoto: Polnisch-Katholische Pfarrei in Kotłovo

Am 2. Februar 1963 wurde Wysoczański durch Bischof Maximilian Rode zum Priester geweiht. Nachdem er bereits am 15. Mai 1975 durch die 6. Nationalsynode der Polnisch-Katholischen Kirche zum Bischof gewählt worden war, empfing er am 5. Juni 1983 durch den damaligen Erzbischof von Utrecht, Marinus Kok, in Warschau die Bischofweihe. Im April 1987 wurde er von der Synode zum Koadjutor des Bistums Warschau mit dem Recht der Nachfolge gewählt. 1995 wurde er als Nachfolger von Tadeusz Majewski Leitender Bischof der Polnisch-Katholischen Kirche.

Zwischen 1990 und 1996 sowie zwischen 2002 und 2008 wirkte er zudem als Professor für Theologie und Rektor der Christlichen Theologischen Akademie in Warschau. Er publizierte vor allem zur Geschichte des Altkatholizismus und zum Thema Kirchenrecht. Daneben war er besonders in der ökumenischen Bewegung aktiv und engagierte sich vor allem im theologischen Dialog zwischen den orthodoxen und den alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union.

Erzbischof Bernd Wallet würdigte den Verstorbenen im Namen der Bischofskonferenz u.a. mit den Worten:

Als Nestor der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz der Utrechter Union legte Bischof Wiktor großen Wert auf unsere Zusammenarbeit und unseren Austausch. Auch dank seiner Führung blieb die polnische Kirche in der Utrechter Union. Als andere altkatholische Kirchen das apostolische Amt für berufene Frauen öffneten und die Polnisch-National-Katholische Kirche aus den USA dies als Bruch ansah, stellten die Kirchen Polens und der Tschechischen Republik fest, dass diese Entscheidung nicht kirchentrennend war. Nach Ansicht von Bischof Wiktor ist es wichtig, dass wir uns als Ortskirchen gegenseitig Halt und Raum geben, auch wenn die Dinge schwierig sind und wir zu unterschiedlichen Ansichten kommen.

Obwohl sich sein Gesundheitszustand in den letzten Jahren deutlich verschlechterte, blieb Bischof Wiktor seiner Kirche und der Internationalen Bischofskonferenz bis zuletzt treu. Die Wahlsynode für seine Nachfolge wurde bereits für den 13. Juni in Konstancin angesetzt.

Die Polnisch-Katholische Kirche ist Mitglied der Utrechter Union der Alt-Katholischen Kirchen. Sie hat rund 20.000 Mitglieder und 50 Geistliche, die sich in zwölf Dekanaten auf die drei Bistümer Warschau, Breslau und Krakau-Tschenstochau verteilen. Die Bischofssitze Breslau und Krakau-Tschenstochau sind bereits seit längerer Zeit vakant.

Ein Nachruf der Direktorin des Institut für Christkatholische Theologie der Universität Bern, Priesterin Prof. Dr. Angela Berlis, kann hier als pdf heruntergeladen werden.

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