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Bischöfe für Polen geweiht

13.09.2023
Polnisch-Katholische Maria-von-Magdala-Kathedrale in Wrocław (Breslau)

Am Samstag, 9. September, wurden in der vollbesetzten Maria-von-Magdala-Kathedrale in Wrocław (Breslau) vom niederländischen Bischof Dirk Schoon (Bistum Haarlem) für die drei Bistümer der Polnisch-Katholischen Kirche vier neue Bischöfe geweiht. Das Amt des Leitenden Bischofs der Polnisch-Katholischen Kirche und des Bischofs des Bistums Warschau übernahm Andrzej Gontarek; ihm wurde mit Weihbischof Henryk Dąbrowski eine Unterstützung zur Seite gestellt. Bischof des Bistums Krakau-Tschenstochau wurde Antoni Norman. Das Bistum Wrocław (Breslau) wird nun von Bischof Stansisław Bosy geleitet. Mitkonsekratoren bei dieser Weihe waren der österreichische Bischof em. John Okoro sowie der tschechische Bischof Pavel B. Stránský. Daneben legten auch der niederländische Erzbischof Bernd Wallet (Bistum Utrecht) und der anglikanische Bischof David Hamid die Hände mit auf. Die Christkatholische Kirche der Schweiz wurde durch Pfarrer Christoph Schuler, das deutsche Bistum durch Pfarrer Oliver Kaiser und Pfarrer Walter Jungbauer vertreten.

Hauptkonsekrator Bischof Dirk Schoon (Haarlem)

Bischof Schoon betonte in seiner Predigt, dass die polnisch-katholische Kirche mit diesem Weihegottesdienst nach einer Zeit der Unsicherheit am Beginn einer neuen Ära stehe. Das Amt des Bischofs sei dabei das Amt eines Brückenbauers: „Ein Bischof ist der höchste Amtsträger in der katholischen Kirche, und katholisch im alt-katholischen Verständnis bedeutet: In Gemeinschaft mit anderen Kirchen, die von Bischöfen geleitet werden.“ Gemeinsam seien sie die Nachfolger der Apostel. Die Einheit der Kirche manifestiere sich dort, wo der Bischof in der Feier der Eucharistie den Vorsitz habe.

Dabei machte Bischof Schoon deutlich, dass sich die Welt rasend schnell verändere. Die Fragen von Klimawandel, des Umgangs mit Flüchtlingen oder auch der Krieg in der Ukraine seien hier Stichpunkte. Als Christen aller Konfessionen erlebe man die Welt als ein Geschenk Gottes, in dem man Freud und Leid des Lebens miteinander teile. Mit den neuen Bischöfen hätte die polnisch-katholische Kirche nun eine neue Chance, sich für die Einheit und die Zusammenarbeit des ganzen Gottesvolkes einzusetzen. Dankbar erinnerte er sich an das Engagement des vor wenigen Monaten verstorbenen Bischofs Wiktor Wysoczanski, dessen Anliegen es immer gewesen sei, die kleine polnisch-katholische Kirche in dem großen Land Polen zusammenzuhalten. „Und in der Utrechter Union der alt-katholischen Kirchen hoffen wir, dass die Stimme der polnischen Kirche wieder erklingt, mit dem Feuer und dem Eifer für den Glauben, der die polnische Seele traditionell auszeichnet“, so Bischof Schoon.

In einem Grußwort im Namen der Utrechter Union gratulierte der Erzbischof von Utrecht, Bernd Wallet, als Präsident der Internationalen Bischofskonferenz (IBK) den neu geweihten Bischöfen. Er machte deutlich, dass die vier neuen Bischöfe gemeinsam an der Tür zwischen der Welt und der Kirche stünden. „Diese Tür öffnet sich von der Welt zur Kirche, wo wir zu Hause bei Gott ankommen. Und natürlich auch von der Kirche in die Welt, in der wir alle unsere Berufung haben, den Menschen in der Freiheit der Kinder Gottes Perspektiven für ein gutes Leben zu bieten.“

Neben den Geistlichen der polnisch-katholischen Kirche sowie von verschiedenen Kirchen der Utrechter Union waren auch zahlreiche Vertreter der Ökumene bei dem Gottesdienst zur Bischofsweihe zugegen.

Versammelte Bischöfe und Vertreter der Ökumene

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