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„Du kannst dich vor allem drücken – aber nicht vor dem Tod.“
Dieser Sinnspruch war auf einer „beachflag“ (Werbefahne oder Strandfahne) zu lesen, als ich mich zur Mitgliederversammlung des Hospizvereins unserer Stadt einfand. Wie wahr! Und welch zahlreiche Versuche kenne ich von mir selbst, mich vor dem zu drücken, was unangenehm ist, was hohes Frustrationspotential hat, was kompliziert ist und einen unvorhersehbaren Zeitaufwand mit sich bringt. Doch alle Versuche, das Thema Tod zu umschiffen, zu vermeiden oder totzuschweigen, werden irgendwann ins Leere laufen. Eines Tages kann ich mich vor dem Thema oder besser der Tatsache nicht mehr drücken. Glücklicherweise ist uns die Binsenweisheit, dass nichts so sicher ist wie der Tod, nicht ständig bewusst. Für Lebensfreude, berufliches Funktionieren, Abstand von Angst und Sorgen und die schlichte Bewältigung des Alltags braucht es eine gewisse Verdrängung des Themas Tod.
Auf diesem Hintergrund hat sich die Jahrbuchredaktion entschlossen, ein nicht eingängiges oder leichtes Thema für das Jahrbuch 2025 zu wählen. Das Ergebnis liegt nun vor.
Wie bei einem Kaleidoskop entstehen aus unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Herangehensweisen vielfältige Bilder vom Tod. Wir hoffen, dass die Beiträge in diesem Jahrbuch Ihnen helfen, Ihren persönlichen Zugang zum Tod besser kennenzulernen, um auf die von John Okoro zitierte Frage Drewermanns „Wann leben wir wirklich?“ viele kreative und lebensbejahende Antworten geben zu können. Möglicherweise haben auch Gemeindegruppen Freude daran, sich ein paar der Beiträge genauer anzuschauen und sich darüber auszutauschen. Oder Sie selbst nehmen das Jahrbuch einmal auf den Friedhof Ihres Ortes oder Ihres Stadtteils mit und suchen sich dann einen Beitrag zum friedlichen Lesen.
Ein Hinweis oder Aufruf in eigener Sache: mit der Gemeinde Offenburg in diesem Jahrbuch haben sich nun alle Gemeinden unseres Bistums „in kleinen Portionen“ seit 2011 im Jahrbuch vorgestellt. Wir würden die Reihe gern neu beginnen, denn hier und da haben sich sicher mitteilenswerte Änderungen ergeben. Vielleicht haben Sie spontan auch Ideen und Anregungen für das Format „Gemeinden stellen sich vor“. Nehmen Sie hierzu einfach Kontakt mit der Redaktion auf: jahrbuch@alt-katholisch.de
Neben dem Jahresthema „tot.“ gibt es die lesenswerte Reihe „Menschen heute“, die auf 5 Menschen aus der alt-katholischen Kirche einen näheren und persönlichen Blick wirft. Und zwei Gemeinden beschreiben sich, ihre Gebäude oder die Fläche, aber vor allem auch ihre Entwicklungsprozesse: Münster und Offenburg.
Dass uns alle die Beschäftigung mit dem Thema Tod zu einem weisen Herzen verhilft, das uns ein kluges Leben ermöglicht (wie es Psalm 96, 12 in einen Zusammenhang stellt), das wünscht Ihnen im Namen unseres Redaktionsteams
Holger Laske
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