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Newsmeldung

Zur anstehenden Pfarrerwahl

01.06.2022

Liebe Gemeindemitglieder und Freunde,

2004 zerstörte ein Tsunami im Indischen Ozean hunderte von Ortschaften und Landstrichen. Etwa 230.000 Menschen verloren ihr Leben. Einige Wochen nach der Katastrophe erzählte ein deutscher Überlebender seine Geschichte zu dieser Tsunamikatastrophe. Er schilderte, wie ohnmächtig er der Gewalt der Wasserflut ausgeliefert gewesen war und wie knapp er dem Tod entronnen sei. Dankbar erzählte er auch von der großen Hilfsbereitschaft der lokalen Bevölkerung. Außerdem beschrieb er eine Erfahrung, die er nicht vergessen konnte: Helfer hatten ihn in eine Kleinstadt gefahren, wo man auf den Transport ins nächste größere Krankenhaus wartete. Zusammen mit vielen anderen lag er auf einem großen Platz. Es war unbeschreiblich heiß, er litt unter Schmerzen und vor allem hatte er keine Ahnung, ob seine Angehörigen noch am Leben waren. Plötzlich erschienen buddhistische Mönche auf dem Platz und einer kauerte sich zu ihm hin. Dieser Mann sprach weder deutsch noch englisch. Er konnte auch nichts für ihn tun. Aber er blieb. Er war einfach bei ihm. Diese aufmerksame, zugewandte Präsenz hat den Mann unglaublich berührt.

Unabhängig von Religion, Herkunft und Sprache hat das Dasein für einen anderen Menschen eine immense Kraft.

Im biblischen Buch Exodus wird von einer Offenbarung Gottes an Moses berichtet. Auf die Frage, welchen Namen Gott trage, antwortet dieser: «Ich bin, der ich bin». Eine andere Deutungsmöglichkeit der hebräischen Worte ist: «Ich bin der Ich-bin-da.»

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum ich euch diese Geschichte erzähle? Die Antwort ist einfacher als man sich das denken könnte. In diesen einfachem Namen Gottes «Ich bin der Ich-bin-da.» erkenne ich meinen Auftrag für unsere Gemeinde. Ich möchte für euch da sein und euch in eurem Leben begleiten in frohen, aber auch in traurigen und leidvollen Lebenssituationen.

Es müssen dabei nicht immer viele Worte gesprochen werden. Es müssen auch nicht immer wieder neue Denkprozesse und Denkanstöße auf den Weg gebracht werden, um jemandem nahe zu sein. Das Dasein, wie im Falle dieses buddhistischen Mönches nach der Tsunamikatastrophe ist ein ausdrucksvolles Bild für das, was ich mir unter einer Gemeinde vorstelle.

Ich möchte da sein, für alle die schon zu unserer Gemeinde gehören, egal, ob sie aktive oder passive Mitglieder unserer Gemeinde sind. Ich möchte aber auch für alle da sein, die zu uns kommen und uns besuchen, weil sie auf der Suche nach einem sicheren Hafen oder nach einer neuen Heimat sind.

Ich möchte da sein in einer kleinen, aber lebendigen Gemeinde, die offen ist für jeden Menschen, ohne ihn dabei verbiegen oder unter Druck setzen zu wollen, damit er/sie sich unter uns frei und glücklich fühlt und dementsprechend freie Räume für ihre/seine Lebens- und Glaubensentwicklung bekommt.

Ich möchte da sein für Menschen, die das Altbewährte schätzen, aber auch für die Menschen, die dem Neuen wohlwollend und neugierig gegenüberstehen.

Ja, ich möchte zum Pfarrer der Gemeinde St. Thomas gewählt werden. Die Entscheidung dafür liegt in euren Händen und ich würde mich freuen, wenn diese Wahl diesen neuen Start für uns alle möglich machen würde.

Euer Lech

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