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Hinweis: Alle Fotos privat: Klaus-Dieter Gerth
von Pfarrer Sebastian Watzek
Die 40-tägige österliche Bußzeit hat wieder begonnen. Zeit und Gelegenheit, sich einmal in die eigene (innere) Requisitenkammer zu begeben. Hier vor allem in die ureigene Maskenkammer. In unserem Leben und Alltag nehmen wir alle die unterschiedlichsten Rollen und Masken ein. Doch wer sind wir eigentlich selbst dahinter?
Die Lesungen in der österlichen Bußzeit fordern uns dazu heraus, mal alle Masken abzunehmen und sie uns anzuschauen. Oder besser uns: ungeschminkt, so wie wir sind, was uns gerade bewegt und beschäftigt.
Teresa von Avila würde das mit Demut zusammenbringen, dem „Wandeln in Wahrheit“. In ihrer spanischen Muttersprache steckt da das Wort „humus“, Erde mit drin („humildad“). Ganz am Anfang steht dies am Beginn der Bibel, in dem Buch Bereschith/Genesis. Der Mensch ist Ebenbild Gottes und aus der roten Erde, der Adamah genommen. Und diesem Menschenwesen „Adam“ (Bezeichnung für das ganze irdische Menschengeschlecht) wird Gottes Hauch eingeblasen.
Genau das macht uns Menschen aus: Materie und Geist zu sein, in unserem menschlichen Leib und Körper und in der materiellen Welt mit dem göttlichen Ursprung verbunden zu sein. Uns diese Urbotschaft zusagen zu lassen: du, Mensch [Adam], bist immer mit Gott verbunden. Da gibt es keine wirkliche Trennung.
Und doch leben wir oft so in Trennungen, Illusionen, Projektionen, sehr unserem Ego ausgeliefert (wobei das Ego an sich unverzichtbar und gut ist), machen uns und der Welt was vor, tragen Masken, spielen Rollen, führen Leben, die oftmals nicht wir oder die unsrigen sind. Wir lehnen uns selbst ab, haben Angst vor einander, so vielem, sogar oder vor allem vor Gott! Haben und Können scheinen das Einzige zu sein, was uns ausmacht, uns liebenswert macht, bei den anderen beliebt macht, was in dieser Welt anscheinend allein und vor allem zählt.
Sehr reduziert kann man es auf zwei Wege vereinfachen: dem der Liebe und dem der Angst. Diese beiden treiben uns an, machen uns aus. Die Frage ist, welche gerade am Ruder ist und die Richtung vorgibt. Schauen wir einfach mal wertungsfrei und wertschätzend, wo wir in diesen 40 Tagen unterwegs sind. Und versuchen wir dabei, Gottes Gegenwart in uns und in unserer Umwelt zu begegnen. Und dabei der Liebe in all ihren Facetten den Vorzug zu geben und unseren Kurz zu ändern, falls notwendig:
„Die Zeit ist da! Gottes Herrschaft/Ratschlag ist mitten unter euch. Ändert euer Denken, macht eine 180 Grad Kehrtwende und vertraut auf die Frohe und Freimachende Botschaft“ (Mk 1,15).
9. März 2025
Das Misereor-Hungertuch 2025 „Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“ von Konstanze Trommer Copyright Misereor
Erste Lesung: Dtn 26, 4-10
https://www.bibleserver.com/EU/Deuteronomium26%2C4-10
Zweite Lesung: Röm 10, 8-13
https://www.bibleserver.com/EU/Römer10%2C8-13
Evangelium: Lk 6, 22-25
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas4%2C1-13
Das dreiteilige Hungertuch der Künstlerin Konstanze Trommer ist in ihrem Atelier in Erfurt entstanden. Auf den ersten flüchtigen Blick ein fröhliches Wimmelbild, zeigt die Idylle doch sehr bald Risse und klare Bezüge zu täglichen Nachrichten von Krieg bis Naturkatastrophe, die Zukunft als einen Ort ohne Hoffnung erscheinen lassen. Was gibt Kraft für eine andere Sicht auf das Morgen – eine, die inspiriert und Zuversicht schenkt? Im Tiel heißt es „Liebe sei Tat“. Liebe scheint gerade weit weg zu sein. Oder doch nicht?
aus der kurzen Lesehilfe von Dr. Claudia Kolletzki, Misereor
Wir sind eine Kirche für alle. Oder besser: für alle, die wollen. Auch Sie? Finden Sie eine Gemeinde vor Ort.