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Röm 8,14-17
Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.
Mt 28,16-20
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
„Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“
Formelhaftes Sprechen ist uns Menschen zu eigen. Wir wenden es besonders in solchen Situationen an, wo es schwierig wäre, sie jeweils mit neuen Worten zu umschreiben. Wenn wir uns begegnen, wünschen wir uns einen „Guten Tag“ und beim Auseinandergehen „Auf Wiedersehn“. Jeder von uns weiß, dass wir diese Wünsche oft gedankenlos hersagen. Sprechen wir sie aber im Ernst, wird daraus Wohlwollen spürbar, und sie bereichern die gegenseitige Begegnung.
Auch die ersten Christen haben Formeln entwickelt, um ihr Verständnis von Jesus Christus miteinander zu teilen. Jesus ist der Herr, auf Griechisch der Kyrios: das ist eine der ältesten Wortprägungen, die wir noch heute im Kyrie-Ruf verwenden. Erst allmählich entwickelten sich feststehende Sätze, in denen alle drei göttlichen Personen vorkommen. Eine sehr alte trinitarische Formel haben wir heute im Evangelium gehört. „Macht alle Menschen zu meinen Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Hier haben wir in neutestamentlicher Zeit zum ersten Mal eine Formel, in der die drei göttlichen Personen nebeneinander gestellt werden. Vater Sohn und Geist stehen auf der gleichen Ebene sie haben gleiche Würde. Altere Formeln sprechen eher eine Zuordnung aus. Im Epheserbrief heißt es:
„Durch ihn (gemeint ist Jesus Christus) haben wir beide (Juden und Christen) in dem einen Geist Zugang zum Vater“Eph 2,18
„Durch ihn (gemeint ist Jesus Christus) haben wir beide (Juden und Christen) in dem einen Geist Zugang zum Vater“
Durch solche Formeln wird ausgesagt, dass die göttlichen Personen je auf ihre Weise an der Heilsgeschichte beteiligt sind. Der Vater ist das Ziel, der menschgewordene Sohn ist der Mittler, der Heilige Geist die Verbindung mit dem Sohn und dem Vater.
Formeln, so sagten wir, haben einen tieferen Sinn. Wir wollen uns dies an einem Beispiel vor Augen stellen. Die uns allen geläufigste Lobpreisung des dreifaltigen Gottes lautet: “Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist…“. Ursprünglich hatte sie den Wortlaut: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn im Heilige Geist…“ Darin wird deutlicher als in der uns geläufigen Formulierung, dass der Vater das Ziel unserer Ehrungen ist. Wir Menschen sind zur Erkenntnis Gottes geschaffen und erreichen unsere Selbstverwirklichung dann am tiefsten, wenn wir unser Leben als Beitrag zur Ehrung Gottes sehen. Dabei geht es nicht nur darum Gott zu verehren, weil wir ihm das als Schöpfer schulden. In der Erlösung sind wir ja viel mehr geworden als bloße Geschöpfe. Durch Jesus Christus und den Heiligen Geist sind wir in eine wirkliche Lebensgemeinschaft mit Gott hineingekommen. Wir heißen seitdem Söhne und Töchter und sind es. Die Ehrung Gottes besteht im Kern darin, dass wir Gott, der uns zuerst geliebt hat, lieben mit der ganzen Kraft unseres Herzens.
Wir Menschen können Gott nicht aus uns selbst lieben wie es ihm zukommt. Die Welt und wir Menschen sind so von Selbstsucht, Machtstreben und Neid durchsetzt, dass wir Gott aus uns selbst nicht gefallen können. In Jesus Christus kam uns Gott selbst zu Hilfe. In ihm hat er uns gezeigt, wie wir leben sollen. Er hat sein Leben in Vertrauen und Gehorsam gelebt, bis in Leiden und Tod hinein. Gott hat ihn im Tod nicht untergehen lassen. Der zur Rechten Gottes erhöhte Menschensohn versieht nun den Dienst der Versöhnung der Menschheit mit Gott im Heiligtum des Himmels.
Die christliche Liturgie bringt dies immer wieder zum Ausdruck. So schließen fast alle Orationen mit der Formel: „Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder… der mit dir und dem Heiligen Geist in unserer Mitte lebt jetzt und in alle Ewigkeit“. „Ehre sei dem Vater durch den Sohn“. Noch fehlt uns das letzte Glied: „Im Heiligen Geist“.
Wie kommen wir irdische Menschen in die rettende Gemeinschaft mit Jesus, der zur Rechten des Vaters sitzt? Durch den Heiligen Geist, den der Vater uns durch Jesus Christus geschenkt hat. Er ist die eigentliche Gabe, die Taufe und Firmung uns vermitteln. Das sagt auch die sakramentale Kernformel der Firmung aus: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Er verbindet uns mit Jesus Christus und untereinander. Er bewirkt und schenkt Gemeinschaft der Kirche. So nennen wir ihn mit Recht die Seele der Kirche. Vom Vater empfangen wir das Heil durch Jesus Christus in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Hier schließt sich der Kreis. Christsein heißt nicht nur, zur Verherrlichung Gottes gerufen sein. Vielmehr bedeutet es zuerst, in die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes aufgenommen zu werden. Erst dadurch werden wir fähig, Gott die Ehre zu geben.
Die Gemeinschaft mit dem Dreifaltigen – die höchste Würde
Kann man den Menschen eine größere Würde zusprechen, als dies die christliche Liturgie in ihren Lobpreisformeln auf den dreifaltigen Gott tut? Im Glauben werden wir berufen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit.
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