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Nachdem am gestrigen Abend u.a. noch von der Synode beschlossen wurde, dass ab der Synode 2024 auch der Bund alt-katholischer Jugend (baj) und der Bund alt-katholischer Frauen (baf) jeweils eine Synodale resp. einen Synodalen auf die Bistumssynode entsenden darf, wurden am Vormittag u.a. erste Nominierungen für die am Samstag stattfindenden Wahlen bekannt gegeben sowie einige Anträge abgestimmt.
Breiten Raum nahm danach die Diskussion um die Frage der Möglichkeit ein, ob die bisherige Regelung der Wahl der Pfarrerin resp. des Pfarrers durch eine präsentisch zusammentretende Gemeindeversammlung in Zukunft auch durch eine Briefwahl-Möglichkeit ergänzt werden soll.
Nach intensiver und kontroverser Debatte einigte sich die Synode darauf, die Rechtskommission damit zu beauftragen, eine konkrete Regelung unter Einbeziehung der Briefwahl-Möglichkeit auszuarbeiten. Mit dieser soll möglichst vielen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit gegeben werden, sich am synodalen Prozess der Wahl einer neuen Pfarrerin bzw. eines neuen Pfarrers ihrer Gemeinde zu beteiligen. Die Synodalvertretung wurde dabei von der breiten Mehrheit der Synode beauftragt, diese Regelung in Form einer Verordnung als geltendes Recht zu veröffentlichen. Als eine mögliche Option wurde dabei die so genannte Integrierte Stichwahl ins Spiel gebracht.
Den zweiten inhaltlichen Schwerpunkt bildete am Nachmittag das Thema Finanzen. Dr. Norbert Giebeler von der Finanzkommission führte dabei den Synodalen vor Augen, dass rund 84% der Einnahmen des Bistums durch Kirchensteuern und weitere 14% durch verschiedene Staatsleistungen erzielt werden. Der Berliner Pfarrer Dekan Ulf-Martin Schmidt, der auch gleichzeitig Beauftragter der alt-katholischen Kirche am Sitz der Bundesregierung ist, berichtete danach, dass derzeit intensive gemeinsamen Gespräche der römisch-katholischen, evangelischen und alt-katholischen Kirche mit der Bundesregierung über die Zukunft und mögliche Ablösung der Staatsleistungen geführt würden. Da dies für die alt-katholische Kirche ein relativ hoher Betrag wäre, der dann nicht mehr für die Arbeit der Kirche zur Verfügung stehen würde, müsste die gesamte Kirche über alternative Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken.
Der Hamburger Pfarrer Walter Jungbauer, der vor seiner hauptamtlichen Arbeit als Geistlicher der alt-katholischen Kirche rund als 10 Jahre hauptberuflich im Bereich des Fundraising gearbeitet hat, gab den Synodalen danach in einem Referat einen grundlegenden Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, Methoden und Instrumente des Fundraising. Dabei machte er grundlegend darauf aufmerksam, dass es beim Fundraising vorrangig um den Aufbau guter Beziehungen und intensiver Kommunikation geht, und Fundraising nicht mit bloßem Spendensammeln gleichgesetzt werden dürfe. Im Anschluss wurden die Synodalen in Arbeitsgruppen geschickt, um sich Gedanken darüber zu machen, wie in ihren Gemeinden Fundraising eingeführt werden könnte und welche Projekte damit möglicherweise unterstützt werden könnten.
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